Österreich

Estibaliz nahm Urteil eiskalt entgegen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Reuters

Estibaliz C. hinterließ bei der Urteilsverkündung einen gefassten Eindruck und nahm die Höchststrafe ohne nach außen ersichtliche emotionale Bewegung zur Kenntnis.

ohne nach außen ersichtliche emotionale Bewegung zur Kenntnis.

Mit ihren rehbraunen Augen starrte Estibaliz auf die Geschworenen, als diese nach ihren Beratungen wieder den Schwurgerichtssaal im Wiener Straflandesgericht betraten. Die 34-Jährige hatte sich erhoben. Jetzt stand sie da in ihrem grauen Flanellkleid, das sie an allen vier Verhandlungstagen getragen hatte.

Mit hängenden Schultern und vollgepumpt mit Medikamenten, die sie beruhigen, nahm sie das Urteil entgegen: Lebenslang und Einweisung in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher. Für die Eis-Lady ein Horror-Urteil. Denn damit wird die junge Frau in die Frauenstrafanstalt Schwarzau (NÖ) überstellt und ihren Sohn Rolando und ihren Ehemann, den sie in der Haft geheiratet hatte, wohl nicht mehr in Freiheit sehen können.

Spanien keine Option

Auch die Möglichkeit, in ihre Heimat Spanien zurückzugehen, wo ihre Familie lebt, ist mit der Einweisung vertan. Denn eine solche Institution ist in Spanien nicht vorgesehen. Dort gibt es nur Gefängnisse für Kriminelle oder geschlossene Anstalten für nicht schuldfähige Täter.

"Ich habe verstanden"

Die 34-Jährige Auf die Frage der vorsitzenden Richterin, ob sie das Urteil verstanden habe, erwiderte Estibaliz C. mit leichtem Kopfnicken: "Ich habe verstanden."

"Es tut mir leid"

Bevor die Geschworenen sich zu ihrer Entscheidung zurückgezogen hatten, hatte Esti kurz angebunden erklärt: "Ich kann nicht mehr sagen als dass es mir leidtut, dass ich Holger und Manfred das Leben genommen habe". Bei diesen Worten ließ sie ein Schluchzen vernehmen.