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Eskalation: Kiew erlaubt Soldaten Griff zur Waffe
Nachdem offenbar ein Stützpunkt der ukrainischen Streitkräfte in der Krim-Hauptstadt Simferopol gestürmt worden ist, erlaubt die ukrainische Regierung ihren Soldaten nun, sich mit ihren Waffen zu verteidigen. Beim Angriff auf den Militärposten sei ein ukrainischer Offizier und ein pro-russisches Mitglied der "Selbstverteidigungskräfte" getötet worden.
Nachdem offenbar ein Stützpunkt der ukrainischen Streitkräfte in der Krim-Hauptstadt Simferopol gestürmt worden ist, erlaubt die ukrainische Regierung ihren Soldaten nun, sich mit ihren Waffen zu verteidigen. Beim Angriff auf den Militärposten sei ein ukrainischer Offizier und ein pro-russisches Mitglied der "Selbstverteidigungskräfte" getötet worden.
Es handelte sich dabei um die Ersten, die bei Kämpfen seit dem Unabhängigkeitsreferendum auf der Krim getötet wurden. Bei dem Angriff sei zudem ein ukrainischer Offizier von Kugeln im Nacken und am Schlüsselbein verletzt worden, berichtete Interfax.
Wer steckt hinter der Attacke?
Laut Angaben der pro-russischen Krim-Polizei sei auch ein Mitglied der "Selbstverteidigungskräfte" getötet worden. Nicht identifizierte Schützen hätten sowohl den ukrainischen Soldaten als auch den Milizionär erschossen, zitierte Interfax Polizeisprecherin Olga Kondraschowa.
Darüber wer hinter der Attacke steckt, gab es widersprüchliche Angaben. Kiew machte umgehend russische Soldaten verantwortlich und erklärte, die Militärbasis sei vollständig von pro-russischen Einheiten besetzt. Augenzeugen erklärten hingegen gegenüber Reuters, die Angreifer seien nicht als russische Soldaten zu erkennen gewesen.
Kiew erlaubt Waffengebrauch zur Verteidigung
Kiew reagierte sofort auf die Erstürmung und hat den auf der Halbinsel stationierten Soldaten den Waffengebrauch erlaubt. "Um die Leben unserer Soldaten zu schützen, wurden den ukrainischen Militäreinheiten auf der Krim erlaubt, ihre Waffen zu benutzen", teile das Verteidigungsministerium am Dienstagabend mit.
Im Zuge der Erstürmung haben sich die ukrainischen Soldaten offenbar im zweiten Stockwerk verschanzt und weigern sich aufzugeben. Der Kommandant der Basis sei festgenommen worden, berichtete BBC am Dienstag unter Verweis auf den Interfax-Bericht. Bei den Soldaten seien 10 bis 15 weitere Personen, darunter Frauen.
Premier: Konflikt in militärischer Phase
Ukraines Regierungschef Arseni Jazenjuk sagte am Nachmittag in Kiew, dass nun der Konflikt in die militärische Phase getreten sei. Der Angriff von "russischen Soldaten" auf eine ukrainische Militärbasis in Simferopol sei ein "Kriegsverbrechen". Er habe seinen Verteidigungsminister angewiesen, ein Treffen mit Vertretern Russlands, Großbritanniens und der USA einzuberufen.
Zuvor hatte Russlands den Westen scharf attackiert und direkt im Anschluss den Vertrag zur Krim-Eingliederung unterschrieben. US-Präsident Obama forderte ein schnelles Krisentreffen der G7.
Nur wenige Stunden danach hat die Europäische Union am Dienstag die "Annexion" der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland offiziell nicht anerkannt und "wird dies auch in Zukunft nicht tun". Dies erklärten EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy und EU-Kommissionschef Jose Manuel Barroso in Brüssel.
Nach dem , treibt die Regierung in Moskau nun den Anschluss der ukrainischen Krim-Halbinsel an die Russische Föderation voran.