Oberösterreich
Escort-Dame tot – jetzt wird neue Polizei-Panne bekannt
Nach dem Mord an einem Escort-Girl in Oberösterreich prasselt weiter Kritik auf die Polizei ein: So fuhren die Ermittler zuerst zum falschen Haus.
Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" waren die Ermittler während des Todeskampfes der Rumänin (23) nur wenige Meter vom Opfer entfernt. Wie die "Krone" berichtete, sei die Polizei nach den ersten Anrufen am Samstag wohl zu der Adresse gefahren, an der der Chauffeur die Escort-Dame abgeliefert hatte. Allerdings habe der mutmaßliche Täter die 23-Jährige zwar an diese Adresse bestellt, sie dann aber erst in seine eigene Wohnung umdirigiert.
Der Aufpasser vor dem Haus habe das offenbar nicht bemerkt. In der Nacht habe es weitere Anrufe bei der Polizei gegeben, das Gebäude sei mehrmals gecheckt worden. Die verletzte oder möglicherweise auch bereits tote Frau lag aber in der nahe gelegenen Wohnung des mutmaßlichen Täters.
Hat Polizei Anrufe ignoriert?
Doch damit nicht genug: Die Polizisten der Inspektion in Garsten sollen zuvor Anrufe von Freundinnen des Opfers zudem nicht ernst genommen haben, als diese wegen des Verschwindens der Prostituierten anriefen. Laut Bericht hat das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BKA) in Wien nun den Fall übernommen.
Der Verdächtige (34) gab in einer Einvernahme an, vor der Tat 26 Halbe Bier getrunken zu haben. Hinter dem Motiv für den Ausraster stehen noch Fragezeichen. Die "Kronen Zeitung" berichtet von einem Streit, weil der Kunde kein Bargeld gehabt und sie daraufhin mit ihrem Zuhälter gedroht haben soll.
Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
Polizei-Notruf: 133
Euro-Notruf: 112
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
Frauenhaus-Notruf: 05 77 22
Der mutmaßliche bisher unbescholtene Täter soll laut Obduktionsgutachten äußerst brutal gegen die Frau vorgegangen sein und sie schwer misshandelt haben. Die Frau erstickte demnach an Blut und Erbrochenem, ihr Körper wies Spuren massiver Gewalteinwirkung auf.