Niederösterreich

Erstmals über 1 Mio. Einsätze für das Rote Kreuz in NÖ

Die Landeshauptfrau sprach bei der Bilanz-Pressekonferenz von Rekordwerten in der Einsatz- und Leistungsbilanz.

Heute Redaktion
Das Rote Kreuz steht "im Dauereinsatz für unsere Landsleute", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Das Rote Kreuz steht "im Dauereinsatz für unsere Landsleute", so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
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Eine umfangreiche Einsatz- und Leistungsbilanz des nö. Roten Kreuzes über das Vorjahr zogen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) und Rotkreuz-Präsident Josef Schmoll am Dienstag im Landhaus St. Pölten.

Die Landeshauptfrau sprach von Rekordwerten in der Einsatz- und Leistungsbilanz: „Erstmalig wurden mehr als eine Million Einsätze abgewickelt“, dies seien umgerechnet 2.900 Einsätze pro Tag, „in denen Menschen gerettet, versorgt, beraten und transportiert wurden.“ Mikl-Leitner hob hier besonders die Einsatzstunden der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, die „mehr als zwei Millionen ehrenamtliche Stunden erbracht haben, mehr als 5.000 pro Tag". Diese Zahlen würden auch unterstreichen, wie wichtig die Arbeit des Roten Kreuzes für Niederösterreich sei, „für die Menschen in unserem Land, die sich zu jeder Tages- und Nachtzeit auf die Kolleginnen und Kollegen verlassen können.“

"Maßgeblicher Baustein für blau-gelbes Gesundheitssystem"

Zudem seien die Leistungen der Rettungsorganisation ein maßgeblicher Baustein für „das blau-gelbe Gesundheitssystem, das auf höchstem Niveau funktioniert“, so Mikl-Leitner, einerseits dank der Hauptamtlichen und Freiwilligen der Blaulichtorganisationen, „aber natürlich auch dank unserer fast 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren 27 Kliniken, die Tag und Nacht im Einsatz sind.“ Das Land unterstütze hier maßgeblich finanziell, investiere es doch jeden zweiten Euro in die Gesundheit und „wir werden auch weiterhin gerade unsere Freiwilligen und Organisationen bestmöglich unterstützen.“ Beim Roten Kreuz tue man das unter anderem im Bereich der gestiegenen Energiekosten, führte die Landeshauptfrau aus, „wo wir ein Paket von zusätzlichen zehn Millionen Euro für die Jahre 2022 und 2023 geschnürt haben, um diese abdecken zu können.“ Überdies helfe man mit Initiativen wie dem ,Service Freiwillige´, wo man den Menschen und Vereinen beratend zur Seite stehe, genauso wie „mit unserer Online Plattform, der ,Freiwilligen-Börse´, wo wir Organisationen und Ehrenamtliche zusammenbringen.“

"Rote Kreuz im Dauereinsatz"

Mikl-Leitner betonte, „das Rote Kreuz ist aber nicht nur im Dauereinsatz für unser Land und seine Menschen“ und nannte hier beispielhaft Krankentransporte, Blutspendenaktionen und Erste-Hilfe-Kurse, wo alleine im letzten Jahr 36.000 Menschen geschult wurden. Sie führte auch Einsätze bei internationalen Krisen aus: „Denke an den Ukrainekrieg, wo das Rote Kreuz Niederösterreich intensiv vor Ort wie auch mit Hilfslieferungen wie Decken oder Rettungsfahrzeugen unterstützt hat." Auch den wichtigen Beitrag nach dem Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze sprach die Landeshauptfrau an.

Rot-Kreuz-Präsident Josef Schmoll, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig mit Haupt- und Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes vor dem Landhaus St. Pölten.
Rot-Kreuz-Präsident Josef Schmoll, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig mit Haupt- und Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes vor dem Landhaus St. Pölten.
NLK/Pfeiffer

Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig erinnerte anlässlich des gestrigen ,Weltrotkreuztages am 8. Mai zu Beginn ihrer Ausführungen an den Grundgedanken des Roten Kreuzes, nämlich „Menschen zu helfen, ohne zu fragen, wem.“ In 192 Ländern gebe es das Rote Kreuz und die Halbmondorganisationen: Der „Rot-Kreuz-Gedanken ist weltumspannend und die Dienste umfassen alle Lebensbereiche der Menschen.“

Speziell im Bereich der Sozialen Dienste hätten die Leistungen der Rettungsorganisation enorm zugenommen. Sie führte dies auf die Auswirkungen des Ukrainekrieges zurück: „Alleine der Blick auf die Einkäufe bei der Tafel zeigt eine Steigerung im Vorjahr von 55 Prozent auf 115.000.“ Das Rote Kreuz sei hier ein absolut verlässlicher Partner, nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Politik. Um dies zu unterstreichen, blickte Königsberger-Ludwig auf die Covid-Krise zurück: „Über zwei Millionen Tests haben die Haupt- und Ehrenamtlichen in den vergangenen drei Jahren und alleine im Vorjahr über 20.000 Covid-Transporte durchgeführt.“

Lernhilfe: Anstieg von 715 auf 2.700 Unterstützungen

Abschließend führte die Gesundheitslandesrätin noch die Dienste des Roten Kreuzes im Bereich Kinder und Jugend an wie die ,Lernhilfe´, „die von 2021 auf das Jahr 2022 von 715 auf rund 2.700 Unterstützungen angestiegen sind“. Ein unglaublicher Wert und Einsatz, so Königsberger-Ludwig, „hat doch Bildung für das ganze Leben eine große Auswirkung und damit einen hohen Stellenwert.“

Rot-Kreuz-Präsident Josef Schmoll strich weitere Punkte heraus, in denen sich die Rettungsorganisation weiterentwickle. Sowohl in der Gesamtorganisation als auch beispielsweise im Bereich des ,Telenotarztes´, „wo mittlerweile 26 Bezirksstellen angebunden und 828 Notfallsanitäterinnen und –sanitäter geschult wurden.“ Schmoll nannte außerdem die ,digitale Rufhilfeuhr´ für Seniorinnen und Senioren mit aktuell 8.371 Rufanschlüssen, „wo bereits 98.137 Alarme ausgelöst und daraus rund 11.000 Rettungseinsätze generiert wurden.“ Eine weiteres Projekt zur Unterstützung sei der ,Geht-es-dir-gut-Anruf´, der vor allem „Angehörigen die Sicherheit bietet, dass mit ihren Liebsten zu Haus alles in Ordnung ist.“

Schmoll abschließend: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind ehrenamtlich oder beruflich rund um die Uhr für die Bevölkerung, für sozial schwache und für Menschen in Not tätig.“ Gerade Ehrenamtliche würden neben ihrem Hauptjob ihre Freizeit opfern, um Menschen in Krisen zur Seite zu stehen und „ich kann mit Stolz sagen, dass unsere 21.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Niederösterreich Beachtliches leisten.“ Der Präsident bedankte sich beim Land Niederösterreich allen voran für die finanzielle Unterstützung des Energiekostenausgleiches, „denn damit haben wir eine große Sorge los und können weiterhin all unsere Kräfte für die Bevölkerung einsetzen.“

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