Ukraine
Erstmals mögliche Beweise zu Staudamm-Sprengung
In den letzten Stunden sind BBC "zwei möglicherweise wichtige Beweise" aufgetaucht, die zeigen könnten, dass Russland den Staudamm gesprengt hat.
Das Unternehmen Norsar, das auf die Erkennung von Erdbeben und Kernwaffenexplosionen spezialisiert ist, sagt, dass es seismische Signale von einer Regionalstation in der Bukowina in Rumänien analysiert habe. Die Signale deuten auf eine Explosion am Dienstag um 2.54 Uhr hin. Laut Norsar fallen Zeitpunkt und Ort mit dem Einsturz des Staudamms in der Ukraine zusammen.
Unabhängig davon hat der Inlandsgeheimdienst (SBU) der Ukraine laut BBC eine Aufzeichnung eines angeblichen Telefongesprächs zwischen zwei namentlich nicht genannten russischen Militärs veröffentlicht, in dem es darum ging, wie Russland für die Sprengung des Staudamms verantwortlich sei. In der Aufnahme, die die BBC nicht überprüfen kann, heißt es, eine russische Sabotagegruppe sei dafür verantwortlich, die Explosion sei aber weiter gegangen als erwartet.
"Völlig ihrem Schicksal überlassen"
Russland beschießt indes laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski weiterhin überschwemmte Gebiete in Cherson und soll dabei auch Evakuierungspunkte unter Feuer nehmen. Die russischen Streitkräfte hätten die Menschen am linken Ufer der Region Cherson nach dem Bruch des Staudammes Nova-Kachowka am Dienstag "völlig ihrem Schicksal überlassen".
Aufgrund des Ausmaßes der Überschwemmungen stehen die Rettungskräfte bei der Evakuierung der ukrainisch kontrollierten Region Cherson auch vor einem Ressourcenproblem, so ein Mitarbeiter der Rettungsdienste gegenüber CNN.