Coronavirus

Erstes Land lässt Corona-Medikament zu

Die Arzneimittelbehörde Großbritanniens (MHRA) gab am Donnerstag grünes Licht für das Medikament Molnupiravir des US-Pharmakonzerns MSD.

20 Minuten
Teilen
Die Arzneimittelbehörde Großbritanniens (MHRA) gab am Donnerstag grünes Licht für das Medikament Molnupiravir. (Archivbild)
Die Arzneimittelbehörde Großbritanniens (MHRA) gab am Donnerstag grünes Licht für das Medikament Molnupiravir. (Archivbild)
via REUTERS

Als erstes Land weltweit hat Großbritannien ein Corona-Medikament in Pillenform zugelassen. Das Medikament Molnupiravir des US-Pharmariesen MSD wird zur Behandlung von leicht bis mittelschwer erkrankten Covid-Patienten eingesetzt. Gesundheitsminister Sajid Javid sprach von einem "historischen Tag" für sein Land: 

 Zum ersten Mal gebe es ein "antivirales Mittel zur Behandlung von Covid-19, das zu Hause eingenommen werden kann".

Molnupiravir verringert die Fähigkeit des Coronavirus, sich in den Körperzellen zu vermehren, und bremst damit die Weiterentwicklung von Covid-19 ab. Einer klinischen Studie des Herstellers Merck Sharp & Dohme zufolge halbiert Molnupiravir bei infizierten Patienten das Risiko einer Krankenhauseinlieferung und eines tödlichen Krankheitsverlaufes. Eine Dosis des Medikaments kostet 700 Dollar.

Medikament kein Wundermittel

Zugelassen wurde das Medikament für Menschen, die mindestens einen Risikofaktor für die Entwicklung eines schweren Krankheitsverlaufs aufweisen, darunter ein unterdrücktes Immunsystem, Übergewicht, hohes Alter, Diabetes und Herzerkrankungen.

Die MHRA empfiehlt, es innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome anzuwenden. Experten und Expertinnen warnen jedoch, dass das Medikament kein Wundermittel sei und Impfstoffe ergänzen, nicht aber ersetzen sollte.

Auch EMA prüft Zulassung

Eine Reihe von Pharmakonzernen arbeitet derzeit an antiviralen Medikamenten gegen Covid-19. Molnupiravir gilt als besonders vielversprechendes Mittel, da es als Pille eingenommen werden kann und nicht intravenös verabreicht werden muss, wie etwa das bereits von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zugelassene antivirale Medikament Remdesivir.

Die EMA und auch die US-Behörde FDA prüfen derzeit ebenfalls eine Zulassung von Molnupiravir.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf