Gesundheit

Erster Todesfall durch Affenpocken in Europa bestätigt

Die sich weiter ausbreitenden Affenpocken haben auch in Europa ein erstes Menschenleben gefordert. Spanien bestätigte am Freitag einen Todesfall.

Roman Palman
Affenpocken (Symbolbild)
Affenpocken (Symbolbild)
istock, Reuters

Es ist der erste bekannte Todesfall durch die Krankheit in Europa. Das spanische Gesundheitsministerium in Madrid bestätigte den Tod am Freitagabend. Weitere Details wurden dabei nicht genannt.

In dem jüngsten Bericht zur Infektionslage der spanischen Behörden hieß es zudem, dass es im Land bereits 4.208 bestätigte Affenpocken-Infizierte gebe. Nur zu 3.750 Patienten habe man aber genauere Informationen, darunter sind auch jene 120, die in Kliniken behandelt werden.

Zuvor hatte am Freitag Brasilien den ersten Todesfall durch Affenpocken im Land und damit auch außerhalb Afrikas gemeldet.

WHO: Affenpocken eine "internationale Notlage"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Affenpocken-Ausbruch in mehr als 50 Ländern zu einer "Notlage von internationaler Tragweite" erklärt. Das gab WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am vergangenen Samstag bei einer Pressekonferenz bekannt. Die Einstufung soll die Aufmerksamkeit der Mitgliedsländer erhöhen, hat aber keine direkten praktischen Folgen, denn die Regierungen entscheiden selbst über etwaige Maßnahmen in ihren Ländern.

Der Gesundheitsnotstand wurde bisher nur sechs Mal ausgerufen, zuletzt im Januar 2020 wegen der rasanten Ausbreitung des damals noch neuartigen Coronavirus. Eine "Notlage von internationaler Tragweite", so der offizielle Begriff, wird bei einem "ernsten, plötzlichen, ungewöhnlichen und unerwarteten" Gesundheitsproblem ausgerufen, das sich in andere Länder ausbreiten kann. Damit werden internationale Maßnahmen aktiviert. Die Entscheidung liegt bei WHO-Chef Tedros.

Meiste Ansteckungen nach sexuellen Kontakten

Bei den Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken, die üblicherweise in West- und Zentralafrika vorkommt. Seit Mai breiten sich die Affenpocken aber auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa und auch in Österreich. Die Erkrankung ist meldepflichtig.

98 Prozent der Affenpocken-Fälle sind laut WHO bei Männern aufgetreten, die Sex mit anderen Männern hatten. Der gefährdeten männlichen Gruppe wurde daher eine Verhaltensempfehlung abgegeben: "Das bedeutet, sichere Entscheidungen für sich selbst und andere zu treffen, für Männer, die Sex mit Männern haben. Das schließt, für den Moment, die Reduzierung der Zahl der Sexpartner ein", sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
    19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
    Manfred Fesl, Pierer Mobility AG
    An der Unterhaltung teilnehmen