Ukraine
Erster Oligarch sagt sich von Putin los – für 1 Euro!
Während in der Ukraine wieder Sirenen ertönen, spielt sich in Russland ein skurriler Streit ab. Es geht um Millionen, und dann doch wieder nicht.
Während die Ukrainer nach den großflächigen Raketenangriffen vom Freitag noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt sind und vielerorts die Strom- und Wasserversorgung wiederhergestellt werden muss, ertönte am Samstagmorgen um etwa 10.30 Uhr wieder im ganzen Land der Luftalarm. Nach Russlands Raketenangriffen auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine ist die Wasserversorgung für alle Einwohner der Hauptstadt Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wiederhergestellt.
Die Hälfte der Bürger habe auch wieder Heizung, teilte Klitschko am Samstag in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. "Wir arbeiten daran, die Heizung für alle Bürger der Stadt wiederherzustellen", sagte er. Zwei Drittel der Bewohner hätten auch wieder Strom. Trotzdem gebe es weiter Notfallabschaltungen, weil das Stromdefizit bedeutend sei. Die Menschen wurden zudem zum Energiesparen aufgerufen. Die Metro habe am Morgen ihren Betrieb wieder aufgenommen, teilte Klitschko weiter mit.
Skurriler Oligarchen-Streit in Russland
Oligarchen und Unternehmen aus Russland und Belarus wehren sich indes mit Klagen am Europäischen Gerichtshof gegen EU-Sanktionen. Derzeit seien bereits 61 Klagen von sanktionierten Personen und Unternehmen in Luxemburg anhängig, berichtete die "Bild"-Zeitung. Und das überraschend. Nach Dokumenten, die auf der Website des Gerichtshofes einsehbar sind, verlangen zum Beispiel die zwei Oligarchen Grigori Bereskin und Gennadi Timtschenko Schadenersatz für einen angeblich erlittenen "immateriellen Schaden".
Bereskin macht so geltend, er habe "schwere Reputationsschäden erlitten" und stehe in keinem Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine. Auch unterstütze er nicht die Regierung der Russischen Föderation. Was er für diese Lossagung von Kriegstreiber Wladimir Putin haben will? Er verlangt offensichtlich symbolisch einen Euro als Ersatz für den immateriellen Schaden. Der in der Schweiz lebende Timtschenko, der mit Kreml-Chef Wladimir Putin Eishockey spielte, will hingegen eine Million Euro Schadenersatz von der EU. Er wirft der EU in seiner Klage einen offensichtlichen Beurteilungsfehler vor, was "die Beziehung zwischen dem Kläger und Präsident Putin" angeht.