Coronavirus

Erster Experte offen gegen Aufhebung der Quarantäne

Die Würfel sind gefallen: Österreich wird künftig auf eine Verkehrsbeschränkung anstatt einer Quarantäne setzen. Für Ulrich Elling ein Fehler.

Michael Rauhofer-Redl
Ulrich Elling
Ulrich Elling
ROLAND SCHLAGER / APA , JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Am Montag setzte sich die Bundesregierung im Tauziehen um ein Ende der verpflichtenden Corona-Quarantäne gegen die Bundesländer durch – allen voran die von SPÖ-Politikern regierten Länder kritisieren den Ausgang des Gipfels. Allen voran Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bekannte nach Ende des Gipfels, dass die Bundesregierung aus seiner Sicht den falschen Weg einschlage.

Am Dienstag soll es nun noch eine Gesprächsrunde mit den Gesundheitslandesräten geben. Die endgültigen Fakten werden dann am Mittwoch geschaffen. Beim Sommerministerrat in Mauerbach im Wienerwald soll die neue Verordnung vorgestellt und besiegelt werden. Die Bekanntgabe sollte dann direkt zur Mittagszeit stattfinden, denn für 12.15 Uhr ist eine Pressekonferenz angesetzt. Ein entsprechender Verordnungsentwurf soll noch am Dienstag final ausgearbeitet werden. Pikant: Sogar die eigene Ehefrau von Johannes Rauch, die Vorarlberger SPÖ-Landesparteivorsitzende Gabi Sprickler-Falschlunger, kritisierte den Weg der Bundesregierung.

Experte fragt provokant – "Hört noch jemand zu?"

Doch nicht nur aus Reihen der Opposition hagelt es Kritik für die angekündigte Maßnahme, die Quarantäne durch eine, in der Praxis wohl kaum überprüfbare, Verkehrsbeschränkung zu ersetzen. Mit Ulrich Elling meldete sich am Montag auch einer der renommiertesten Molekularbiologen zu Wort und sprach Klartext.

"Um jegliche Zweideutigkeit auszuschließen: ich bin GEGEN die Aufhebung der Quarantäne", erklärte der Wissenschaftler auf Twitter. Er fordert eine nachhaltige Lösung für den Personalmangel im Gesundheitswesen und Schulen auf anderem Wege. "Akzeptieren wir, daß dieser endemische Zustand so nicht tragbar ist", mahnt Elling.

In einem weiteren Tweet legt er nach. Es gehe auch nicht darum, nochmals einen letzten Covid-Winter oder eine letzte Welle zu durchtauchen. Es gehe darum, sich an die bis auf Weiteres neue Realität zu adaptieren. Dass seine Mahnungen wohl wenig bringen, ist dem Experten wohl bewusst. Einen seiner Tweets beendet er mit der Frage: "Hört noch jemand zu?"

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