Coronavirus
Erster Experte – infiziert arbeiten, keine Maßnahmen
Omikron sei keine Welle, sondern eine Wand, sagt der Komplexitätsforscher Peter Klimek. Und will die Infektionen offenbar "durchrauschen" lassen.
Es sind ungewöhnliche Worte von Komplexitätsforscher Peter Klimek von der MedUni Wien, die aber auch zeigen, wie stark die Omikron-Welle ist, die da auch auf Österreich zurauscht: "Wenn die Welle kommt, müssen wir hier fast von einer Wand sprechen, die auf uns zukommt. Wenn wir in diese Welle reingehen, dann ist sie da, dann können wir das auch nicht weiter hinauszögern", so Klimek am Dienstag im Ö1-"Mittagsjournal". Und Klimek sprach von einer "Pandemie 2.0".
Trotzdem gebe es leichte Hoffnung, deutet Klimek an, weil es einen Immunitätsschutz bei Geimpften und Genesenen gebe, müssten nicht zwangsläufig die Spitalszahlen explodieren. Das Problem seien aber dennoch die schieren Zahlen an erwarteten Infizierten: Ab Mitte Jänner soll es laut Prognosen neue Rekordzahlen – und dadurch zwangsläufig auch jede Menge Corona-Patienten in den heimischen Krankenhäusern geben.
„"Da wird es dann auch die Situation geben müssen, dass eine Person trotz Corona-Infektion arbeiten geht in Österreich"“
"Und dann werden andere Fragestellungen relevant, wie die Frage nach der kritischen Infrastruktur", so Klimek, man müsse Adaptierungen vornehmen in jenen Bereichen, die für die Gesellschaft relevant seien. Dann überraschte der Experte aber mit zwei Ansagen: Wenn die Infektionszahlen explodieren würden und der Betrieb von Spitälern und Supermärkten in Gefahr sei, "da wird es dann auch die Situation geben müssen, dass eine Person trotz Corona-Infektion arbeiten geht in Österreich".
Und Klimek sagt: "Je höher die Welle ist, desto kürzer dauert sie normalerweise auch." Das könnte dieses Mal bedeuten, dass es sogar besser wäre, die Welle nicht mit Maßnahmen abzuflachen zu versuchen, so der Experte. Viele Unternehmen haben sich jedenfalls bereits für die schwierige Zeit gerüstet und Notfallteams gebildet, die getrennt voneinander agieren. Beobachter rechnen damit, dass ein Drittel aller Supermärkte wird zusperren müssen