Wien

"12er" kommt – Neue Bim-Linie für die Leopoldstadt

Die Linie 12 soll künftig das Nordbahnviertel mit dem Rest der Stadt verbinden und andere Öffis entlasten. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.

Heute Redaktion
Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), Wiener Linien-Chefin Alexandra Reinagl und Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentierten die neue Linie.
Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ), Wiener Linien-Chefin Alexandra Reinagl und Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentierten die neue Linie.
Denise Auer

Nicht das Projekt "U2xU5", sondern ein weiterer Öffi-Ausbau steht aktuell im Fokus: Wien bekommt eine neue Straßenbahnlinie! Diese wurde im Rahmen eines Pressegesprächs von Öffi-Stadtrat Peter Hanke, Verkehrsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ) und Wiener Linien-Chefin Alexandra Reinagl präsentiert.

Kosten: 60 Millionen Euro

Auf einer Strecke von rund 2,2 Kilometer soll das Nordbahnviertel mit dem Rest der Stadt verbunden werden. Die Neubaustrecke führt über fünf Haltestellen von der Nordbahnstraße (Haltestelle Rebhanngasse) über die Taborstraße und Vorgartenstraße (U1) bis zur Endhaltestelle in der Hillerstraße. 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätze bietet das Nordbahnviertel derzeit – dafür brauche es auch einen Ausbau des Öffi-Angebots. 2020 wurde bereits die Straßenbahnlinie O verlängert – wir berichteten.

Die Bezirke Leopoldstadt und Brigittenau werden so mit den westlichen Innenstadtbezirken Alsergrund und Josefstadt verbunden. Im Anschluss an die Neubaustrecke führt die Route ab der Station Rebhanngasse über die bereits bestehenden Gleise der Linie 2 bis zum Höchstädtplatz und weiter über die Gleise der Linien 33 bzw. 5 zur U6-Station Josefstädter Straße. Die Linie 33 wird vom Friedrich-Engels-Platz zur U4-Station Friedensbrücke sowie zum Franz-Josefs-Bahnhof fahren (und bei der Augasse wenden).

So sieht die Linienführung der neuen Wiener Straßenbahn aus.
So sieht die Linienführung der neuen Wiener Straßenbahn aus.
Stadt Wien

Grünraum und Ausbau des Radverkehrsnetzes

Zusätzlich sollen mit der Linie 12 andere Öffis, wie die Buslinie 11A, entlastet und neue Verknüpfungen, etwa mit der U1 oder den Linien 2 und O, geschaffen werden. Rund 60 Millionen Euro nehmen die Wiener Linien für das Projekt in die Hand – für den Neubau der Strecke, die Oberflächengestaltung und sechs moderne Flexity Züge. Auf der Strecke sind auch Begrünungsmaßnahmen geplant. Zwischen der Haussteinstraße und der Walcherstraße etwa entsteht ein rund 230 Meter langes Grüngleis. Auch Baumpflanzungen für Beschattung und Kühlung sind vorgesehen.

Auch das Radverkehrsnetz wird ausgebaut: Zur Querung des Nordbahnviertels wird in der Taborstraße zwischen Nordbahnstraße und Vorgartenstraße eine Lücke im Hauptnetz geschlossen. Über die Vorgartenstraße wird der Anschluss an Wiens ersten "Rad-Highway" in der Lassallestraße hergestellt. Alle derzeit vorhandenen Einbahnregelungen für den Kfz-Verkehr und der damit verbundene verkehrsberuhigte Charakter der Wohngebiete bleiben bestehen. Die Durchfahrt durch das Nordbahnviertel ist nur für Radfahrer und die Straßenbahn möglich.

Baustart Mitte 2024

"Die Linie bringt den rund 200.000 Bewohnern der Leopoldstadt und der Brigittenau noch mehr attraktive Mobilität vor die Haustüre. Sie ist nicht nur ein wichtiges Öffi-Ausbau-Projekt für unsere wachsende Metropole, sondern auch eine bedeutende Investition in die Klimamusterstadt Wien. Denn vom Ausbau nachhaltiger Mobilität profitieren wir alle", so Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). "Wichtig ist uns, dass neue Stadtgebiete gut an bestehende Verkehrsnetze angebunden sind. Öffis haben dabei in Wien immer Vorrang und mit der Linie 12 sorgen wir für eine optimale Öffi-Anbindung des Nordbahnviertels. Besonders freut mich, dass wir entlang der Strecke für Begrünung sorgen und parallel zur Bim-Strecke auch die Radinfrastruktur im Viertel weiter ausbauen", betont Mobilitäts- und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Petition gegen neue Linie

Das Projekt wurde von der Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung erstellt, nun liegt die Detailplanung und Umsetzung bei den Wiener Linien. Der Baustart ist für Mitte 2024 geplant, in Betrieb gehen wird die Linie 12 voraussichtlich im Herbst 2025.

Doch gegen die neue Linie regt sich auch Widerstand: Online findet sich neuerdings eine Petition unter dem Titel "Strassenbahnlinie 12 – Nicht um jeden Preis!" 204 Unterstützer unterzeichneten bereits. Die Kritik: Der öffentliche Nutzen erscheine den Erstellern als "zweifelhaft", das Geld werde im Bildungsbereich, der Pflege oder im Öffi-Ausbau in den Randbezirken dringender gebraucht. Die Buslinien 11A und 11B würden das öffentliche Verkehrsnetz bereits abdecken.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    An der Unterhaltung teilnehmen