Nach der langen Trockenperiode fiel gestern endlich der so dringend erwartete Regen – und mit ihm haben sich die Frösche, Kröten und Salamander aus dem Wienerwald auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Eine Strecke, die für viele von ihnen oft tödlich endet. Sie landen unter den Rädern von Autos, Motorrädern & Co.
Für über 130 Tiere endete die Wanderung am Montag jedoch glücklich. Sie wurden von Freiwilligen des "Verein gegen Tierfabriken" gerettet.
Besonders hoch ist das Amphibienvorkommen an der Neuwaldegger Straße ab Marswiese stadtauswärts, da sich das Laichgewässer Hanslteich in unmittelbarer Nähe befindet. Aber auch die Höhenstraße bis Schottenhof und weiter fallen in Regennächten hunderte Tiere den Autos zum Opfer. Tiere, die eigentlich streng geschützt sind.
„Das Massaker, das sich in Hernals in jeder Regennacht abspielt, ist furchtbar mit anzusehen.“
Einige Maßnahmen zur Rettung der Tiere wurden neben den vielen Stunden der ehrenamtlichen Helfer bereits umgesetzt. "Der Zaun wurde auch heuer von der Stadt Wien - Umweltschutz errichtet, wir haben sogar eine Geschwindigkeitsanzeige bekommen, die tatsächlich Wirkung zeigt! Die Autos fahren jetzt etwas langsamer", erklärt Projektleiterin Heidi Lacroix.
Dennoch lassen immer noch zu viele Tiere ihr Leben. Dabei könnte die Rettung laut VGT recht einfach sein: Ein Tunnel-Leit-System würde die bedrohten Arten vor dem Aussterben zu bewahren, ist man überzeugt. "Wir laden Tierschutzstadtrat Czernohorszky und den Bezirksvorsteher von Hernals, Peter Jagsch, herzlich ein, sich die Situation vor Ort einmal anzusehen. Das Massaker, das sich in Hernals in jeder Regennacht abspielt, ist furchtbar mit anzusehen. Trotz Zaun können wir nicht alle Tiere vor den Autos retten. Wir brauchen die Tunnelanlage am Hanslteich – und wir brauchen sie bald."