Österreich
Erste Patienten sollen beide Mutationen haben
In Tirol wurde eine Patientin ins Krankenhaus eingeliefert, die trotz Covid-Impfung mit gleich zwei Mutationen infiziert war. Das wirft Fragen auf.
Der Fall war einzigartig, nicht nur in Österreich: Wie "Heute" erfuhr, wurde vergangenen Samstag eine Patientin ins Krankenhaus in Schwaz (Tirol) eingeliefert, stand im Verdacht doppelt an Corona erkrankt zu sein. Die etwa 80-jährige Patientin habe sich mit der britischen und südafrikanischen Mutation gleichzeitig angesteckt. Und das, ob wohl sie bereits ihre erste Covid-Impfung erhalten haben soll. Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut. Doch als erste Patientin mit gleich zwei Covid-Mutationen warf sie viele Fragen auf.
Ausreisetestpflicht in Schwaz verlängert
Auf "Heute"-Anfrage bestätigt ein Sprecher des Landes Tirol: "Im Bezirk Schwaz sind im Zuge der Analysen in den vergangenen Tagen rund 20 Fälle einer britischen Virusmutation aufgetreten, die weitere Mutationsmerkmale aufweisen könnten." Konkret geht es um die britische Variante B.1.1.7 mit dem südafrikanischen E484K-Zusatz.
Der Fall wird überprüft – als Vorsichtsmaßnahme wird die Ausreisetestpflicht in Schwaz um eine Woche bis 1. April, 24 Uhr, verlängert, so der Leiter der Gesundheitsbehörde von Schwaz, Michael Brandl.
AGES: "Virus könnte noch infektiöser sein"
Die erste Patientin mit "doppelter" Covid-Infektion stellte Ärzte vor ein Rätsel. Auf "Heute"-Nachfrage hieß es von der AGES zur vermeintlich-zweifach angesteckten Tirolerin: "Es wurde kein derartiger Fall beschrieben." Wenig später kam die Erklärung: "Es handelt sich nicht um eine Infektion mit zwei Varianten, sondern um die britische mit einer zusätzlichen Mutation."
Es gebe Hinweise, dass das Virus somit leichter an Zellen andocken könne, also noch infektiöser wäre. Auch sei eine Reinfektion nach bereits durchgemachter Krankheit möglich. "Diese Fragestellungen stehen auch im Fokus der Impfstudie in Schwaz der MedUni Innsbruck", so die AGES.