"Blut ist ein ganz besonderer Saft" heißt es in Goethes "Faust". Da hat er recht, denn es ist unser Lebenselixier und verrät sehr viel über unseren Gesundheitszustand. Wie viel Blut sich im Körper befindet, ist von Geschlecht und Gewicht abhängig. Bei Frauen sind es etwa 61 ml/kg Körpergewicht, bei Männern etwa 70 ml/kg Körpergewicht.
Ein zu hoher Blutverlust muss mit Blutkonserven ausgeglichen werden, die aufgrund zu weniger Blutspenden immer recht knapp sind. Die Forschung hofft deshalb auf künstliche Alternativen. Die RESTORE-Studie aus Großbritannien scheint hoffnungsvoll. Im Jahr 2021 startete das britische NHS Blood and Transplant (NHSBT) eine erste klinische Studie am Menschen mit roten Blutkörperchen, die im Labor aus Blutstammzellen erwachsener Spender gezüchtet und in gesunde Menschen transfundiert werden.
In der Studie wird getestet, wie lange eine Mini-Bluttransfusion von bis zu 2 Teelöffeln (ca. 10 ml) dieser im Labor gezüchteten roten Blutkörperchen im Körper verbleibt, verglichen mit der gleichen Menge normaler roter Blutkörperchen desselben Spenders. Bei der Studie handelt es sich um eine Crossover-Studie, bei der die Probanden in zufälliger Reihenfolge entweder im Labor gezüchtete rote Blutkörperchen oder normale rote Blutkörperchen erhalten. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich gegen Ende 2025 vorliegen.
Wenn sie sich als sicher und wirksam erweisen, könnten im Labor gezüchtete Blutzellen mit der Zeit die Behandlung revolutionieren. (Noch) ist nicht an massenhafte Verabreichung gedacht, aber im Labor gezüchtete Zellen könnten als Vehikel für die Verabreichung von Arzneimitteln dienen und auch als Blutquelle für Menschen mit Blutkrankheiten wie Sichelzellenanämie.