Tirol
Erste Asylwerber in Tiroler Zelten untergebracht
Weiter Wirbel um die Flüchtlingszelte in Österreich: In Wiesenhof in Absam wurden am Dienstag die ersten Asylwerber untergebracht.
Seit Wochen herrscht in Österreich ein Streit über die Asyl-Zelte. Die Gemeinde St. Georgen im Attergau plant am Mittwoch einen Protestmarsch mit Autobahnsperre, "Heute" berichtete.
Während die Bundesländer sich heftig gegen die Maßnahme wehren, hat Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei einem Medientermin in Wien das Aufstellen von Zelten zur Unterbringung von Asylwerbenden bzw. Flüchtlingen verteidigt.
16 Flüchtlinge ziehen ein
"Es war notwendig, Zelte zu nützen. Die BBU (Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, Anm.) hat den Auftrag zu gewährleisten, dass sich niemand selbstständig eine Bleibe sucht", sagte Karner. Zelte seien dafür "eine sinnvolle Lösung."
In den aufgebauten Zelten am Gelände der Polizeischule Wiesenhof in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) nahe Innsbruck werden am Dienstag die ersten Asylwerber untergebracht. Thomas Fussenegger, der Sprecher der BBU, kündigte gegenüber der APA an, dass 16 Menschen einziehen werden.
Zudem könnte es sein, dass diese Woche noch weitere aufgenommen werden, sollte keine "Trendumkehr" passieren, hieß es. Die Betroffenen kommen aus dem Flüchtlingsquartier Bergheim in Salzburg nach Tirol. Niemand wolle Menschen in Zelten unterbringen, versicherte Fussenegger, aber es gehe derzeit nicht anders.
"Standort ist Schnapsidee"
Die seit Dienstag im Amt befindliche ÖVP-SPÖ-Landesregierung stemmt sich vehement gegen die Unterbringungen in den Zelten und kündigte an, anderweitig Quartiere schaffen zu wollen.
Auch Bürgermeister Manfred Schafferer (SPÖ) ist von der Vorgehensweise des Bundes nicht erfreut. "An diesem Standort ein Zeltlager zu platzieren, ist eine Schnapsidee! Wenn ich mir diese Zelte so anschaue, halten die keine zehn Zentimeter an Schneelast aus. Es ist eine exponierte Lage, zudem gibt es kaum eine Busverbindung, keine Sanitäranlagen, kein Lebensmittelgeschäft und keinen Arzt. Es stellt sich die Frage, wer diese Menschen rund um die Uhr betreut", erklärt er gegenüber "meinbezirk.at"