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Erste Affenpocken-Übertragung zwischen Mensch und Hund

Das Affenpockenvirus wurde erstmals bei einem Hund in Paris nachgewiesen: Er dürfte sich bei seinem Herrchen angesteckt haben.

In Paris wurde der weltweit erste Affenpocken-Fall bei Hunden nachgewiesen. (Symbolbild)
In Paris wurde der weltweit erste Affenpocken-Fall bei Hunden nachgewiesen. (Symbolbild)
South West News Service Ltd / Action Press / picturedesk.com

Der aktuelle Affenpocken-Ausbruch ist ungewöhnlich: Noch nie waren die Fallzahlen so hoch. Noch nie verbreitete sich das Virus unter Menschen, die keinerlei Kontakte zu Afrika hatten, wo der Erreger endemisch ist. Noch nie rissen die Infektionsketten so lange nicht ab. Zudem gibt es neue Symptome. Nun berichten Forschende von einem weiteren Novum: Sie wiesen den Erreger erstmals bei einem Haustier nach, einem Hund.

Fall bestätigt

Wie das Team um die Infektiologin Sophie Seang im Fachjournal "The Lance" schreibt, suchten zwei Männer, die als "nicht exklusives" Paar zusammenleben und jeweils auch Sex mit anderen Männern haben, im Juni 2022 das Spital Pitié-Salpêtrière in Paris auf. Beide hatten sechs Tage nach außerhäuslichem Geschlechtsverkehr bei sich die für eine Affenpocken-Infektion typischen Pusteln entdeckt. Ein PCR-Test bestätigte, dass sie sich tatsächlich mit Affenpocken infiziert hatten. Die DNA-Sequenzierung der Proben zeigte, dass sich die beiden Männer mit unterschiedlichen Erregersträngen infiziert haben.

Untersuchungen laufen

Zwölf Tage nach dem Auftreten der ersten Symptome stellten die beiden Männer auch bei ihrem Hund, einem Italienischen Windspiel ohne Vorerkrankungen, die markanten Pusteln fest. Dies unter anderem am Bauch, aber auch am After, wie es in der Studie heißt. Auch er wurde positiv auf Affenpocken getestet. Weitere Untersuchungen zeigten, dass er mit der gleichen Variante wie eines seiner Herrchen infiziert war.

Mit dem Hund im Bett kuscheln

Die Männer gaben an, gemeinsam mit ihrem Hund in einem Bett zu schlafen und dass sie seit dem Auftreten ihrer eigenen Symptome darauf geachtet hatten, dass ihr Hund nicht mit anderen Haustieren oder Menschen in Kontakt kam.

"Eine echte Hundekrankheit"

Laut dem Team um Seang ist dies der erste beschriebene Affenpocken-Fall bei Haustieren. "Nach unserem Kenntnisstand deutet der Ablauf des Symptomausbruchs bei beiden Patienten und anschließend bei ihrem Hund auf eine Übertragung des Affenpockenvirus von Mensch zu Hund hin." Angesichts der Haut- und Schleimhautläsionen des Hundes sowie der positiven PCR-Ergebnisse von Anal- und Mundschleimhautabstrichen auf das Affenpockenvirus sei davon auszugehen, dass es sich um "eine echte Hundekrankheit handelt und nicht um eine einfache Übertragung des Virus durch engen Kontakt mit Menschen oder durch die Luft."

Die Forschenden empfehlen aufgrund der neuen Erkenntnisse, zu diskutieren, ob Haustiere von Affenpockenvirus-positiven Personen isoliert werden sollten – etwas, das die CDC bereits empfiehlt. Auch das BAG weist auf die Möglichkeit der Mensch-zu-Tier-Übertragung hin und empfiehlt: "An Affenpocken erkrankte Personen sollten sich während ihrer Erkrankung (das heißt, bis zum Abfallen der letzten Hautverkrustungen) von ihren Katzen, Nagetieren und/oder weiteren Säugetieren (Haus- und Wildtieren) fernhalten." Das deutsche Robert-Koch-Institut rät ebenfalls dazu, im Infektionsfall auf Abstand zu gehen.

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