Bei Sölden-Saisonstart
Erst Kilde-Küsschen, dann Shiffrin-Enttäuschung
MIkaela Shiffrin griff im Riesentorlauf von Sölden nach ihrem 98. Weltcupsieg. Doch die US-Amerikanerin rutschte sogar noch vom Stockerl.
Shiffrin führte den Saisonauftakt-Riesentorlauf beinahe plangemäß an, lag nach einer soliden Fahrt mit Startnummer eins zur Halbzeit in Front, 22 Hundertstel vor Alice Robinson aus Neuseeland. Doch ein verkorkster zweiter Durchgang kostete der US-Amerikanerin nicht nur den Sieg, sondern sogar das Stockerl. Shiffrin rutschte noch auf Platz fünf zurück, büßte 1,21 Sekunden auf Siegerin Federica Brignone ein, die sich von Platz drei noch ganz nach vor katapultierte.
"Ich muss noch die richtige Intensität finden. Ich habe versucht, mehr Risiko zu nehmen, aber das ist vielleicht in die falsche Richtung gegangen. Der erste Durchgang, Erste zu sein, das war ganz gut. Aber der zeweite Durchgang... Daraus müssen wir lernen", meinte die 97-fache Weltcupsiegerin nach dem Rennen im Ziel.
Das machen die Ex-ÖSV-Stars heute
Kilde-Küsschen
Shiffrin haderte augenscheinlich mit ihrer Vorstellung in der Entscheidung, wird nun aber Trost bei ihrem Verlobten Aleksander Aamodt Kilde finden. Der Norweger war im Zielraum, feuerte Shiffrin dort an. Schon nach dem ersten Durchgang hatte es ein Küsschen für die Halbzeit-Führende gegeben – eingefangen von den TV-Kameras.
Bereits in den letzten Tagen hatten sich die beiden Verlobten gesehen, wie Shiffrin zwischen den Durchgängen enthüllte "Es ist schwierig, wenn man zusammen sein möchte, sich aber trotzdem auf das Rennen konzentrieren will. Aber er kennt das, er versteht das", sagte Shiffrin gegenüber "Eurosport", ergänzte: "Ich rede so gerne übers Skifahren mit ihm. Er gibt mir Energie. Es ist wundervoll, ihn hier zu haben." Zuvor hatte Shiffrin erklärt, dass sich das Paar drei Monate lang nicht mehr gesehen habe.
Kilde wird im Weltcup-Winter wohl noch das eine oder andere Mal bei einem Weltcuprennen vorbeischauen, schließlich gab der norwegische "Elch" vor wenigen Tagen das Saison-Aus bekannt. Nach seinem schweren Sturz in Wengen 2024 hatte sich der Abfahrts-Star neuerlich an der Schulter operieren lassen müssen. "Die Infektion war so lange da, dass sie meinen Knochen angegriffen hat. Zwei Muskeln sind immernoch nicht verbunden, daher muss ich wieder eine Operation machen, alles von vorne beginnen. In dieser Saison werde ich kein Rennen fahren können", so Kilde. An den Rücktritt denkt der 32-Jährige aber noch nicht.