Steiermark

Erneuter Angriff auf Grazer Synagoge

Nachdem es bereits Dienstagnacht einen Vandalenakt an der Grazer Synagoge gab, folgte der nächste Angriff nur drei Tage später.

Leo Stempfl
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Die neue Synagoge in Graz
Die neue Synagoge in Graz
Martin Siepmann / Westend61 / picturedesk.com

War es damals das historische Ziegelwerk, das von einem unbekannten Täter mit propalästinensischen Parolen besprüht wurde, traf es diesmal die Fenster an der Nordseite der Synagoge. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um denselben Täter handelt. Die beschmierten Ziegel entstammten der Grazer Synagoge, die 1938 im Rahmen der "Reichspogromnacht" von den Nationalsozialisten zuerst in Brand gesetzt und schließlich gesprengt wurde.

Bei dem zweiten Angriff, der sich Freitagnacht gegen 23:25 ereignet hat, warf der Täter mehrere Betonklumpen gegen die Fenster. Dabei ging eine Scheibe zu Bruch, an vier weiteren entstand leichter Schaden. Laut Zeugenaussagen trug der Mann eine weiße Kappe und flüchtete nach der Tat mit einem roten Fahrrad in Richtung Griesplatz. Das Landesamt für Terrorismusbekämpfung und Verfassungsschutz ermittelt.

Präsident der jüdischen Gemeinde in Graz, Elie Rosen, berichtet in einem Pressestatement schon am Mittwoch von einem deutlich wahrnehmbaren Anstieg des Antisemitismus in den letzten Jahren. Die Motivation sei dabei vorrangig israelorientiert. Schon beim ersten Vorfall wurde ein nach oben gestreckter Zeigefinger, ein Erkennungszeichen des IS, in die Überwachungskamera gezeigt.

Auch LGBTQ-Verein Opfer von Attacken

Nur einen Tag später wurde eine andere Randgruppe angegriffen: Der gemeinnützige Verein der "RosaLila PantherInnen" in der Annenstraße, der sich seit Jahren für die Rechte von queeren Personen einsetzt und in Graz etwa auch den Tuntenball veranstaltet. Beide Schaufenster des Vereinslokals wurden eingeschlagen, das nur wenige Minuten, nachdem im Lokal die Lichter ausgingen, um kurz nach Mitternacht. Der oder die Täter dürften sich also auf die Lauer gelegt haben.