Niederösterreich
Ermittlungen – Waldhäusl stimmt eigener Auslieferung zu
Erneut will die Staatsanwaltschaft gegen Gottfried Waldhäusl ermitteln. Diesmal geht es um falsche Spesenabrechnungen in seiner Zeit als Klubobmann.
Nächstes Kapitel im Krimi "Justiz gegen Waldhäusl"! Nach einem rechtskräftigen Freispruch vor rund einem Jahr vor Gericht in der Causa "Drasenhofen" sowie einem Auslieferungs-Ansuchen wegen des Verdachts der Verhetzung will die Staatsanwaltschaft nun erneut gegen FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl ermitteln.
Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, geht es um den Vorwurf der falschen Spesenabrechnung von 2008 bis 2019, also grob gesagt in seinen Jahren als Klubobmann der niederösterreichischen Freiheitlichen.
Ermittlungen gegen Ex-Mitarbeiter
Das Pikante an der Geschichte: Die anonyme Anzeige, der die Staatsanwaltschaft Wien nun nachgehen will, richtet sich gar nicht per se gegen Waldhäusl, sondern gegen einen ehemaligen, hochrangigen Mitarbeiter des jetzigen Zweiten Landtagspräsidenten.
Es gehe zudem "um einen Anfangsverdacht", es könne aber sein, dass der FPÖ-Politiker die Anweisung gegeben habe, so das Argument der Justiz. Auch private Urlaube seiner Ehefrau, die bei ihm im Büro arbeitet, sollen als Dienstzeit verrechnet worden sein, so der Vorwurf.
"Drecksgeschichten"
Die Staatsanwaltschaft beantragte deshalb beim Landtag die Auslieferung Waldhäusls, um strafrechtlich ermitteln zu können. "Alles Verleumdungen und Drecksgeschichten", zeigt sich der streitbare Politiker gegenüber der "Krone" genervt und beantragte beim Landtagspräsidenten Karl Wilfing nun seine freiwillige Auslieferung.
Er weist die Vorwürfe von sich und geht, in typischer Waldhäusl-Manier gleich in die Gegenoffensive: Es handle sich um eine "Hetzjagd der Staatsanwaltschaft", er frage sich, wer eigentlich die Staatsanwaltschaft überprüfe. "Die haben anscheinend gerade Narrenfreiheit", so der Politiker laut "Krone".