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Erhöhte Frühgeburtsrate bei Corona-Schwangeren
Schwangere sind in Österreich nicht für eine Corona-Impfung vorgesehen, allerdings könnte ein Vakzin die Schwangerschaft positiv beeinflussen.
Die Corona-Impfungen für die österreichische Bevölkerung ist voll im Gange. Davon ausgeschlossen sind bisher aber immer noch Schwangere, obwohl bei dieser Personengruppe ein Risiko eines schlimmen Verlaufes erhöht ist. Dennoch hat sich die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe der Meinung der internationalen Expertenkommission angeschlossen, die besagt, dass Impfungen für Schwangere zugänglich sein sollten:
„"Es ist ganz wichtig, eine individuelle Nutzen-Risiko-Aufklärung mit der Schwangeren zu führen und dass es sich bei Schwangeren um eine Verwendung außerhalb der Zulassung handelt."“
Risiko erhöht
Bei 13 bis 15 Prozent der an Corona erkrankten Schwangeren kam es nämlich zu schweren Erkrankungsverläufen mit Lungenentzündung und einer stationären Betreuung, schreib der Kurier. Dieser Wert ist ungefähr zweimal höher als bei Nicht-Schwangeren.
Eine gute Nachricht gibt es trotzdem, denn auch beim Großteil der schwangeren Frauen verläuft eine SARS-CoV-2-Infektion ohne Probleme. Laut der Gynäkologin Petra Pateisky vom Wiener AKH/MedUni haben 70 bis 89 Prozent asymptomatische bis milde Verläufe.
Corona wirkt sich auf Schwangerschaft aus
Bei der Frühgeburtenrate ist das Risiko durch eine Covid-19-Infektion mit 17 Prozent ebenfalls deutlich erhöht, im Vergleich zu anderen Schwangeren ohne Corona. Und auch ein Kaiserschnitt kommt bei 35 bis 40 Prozent häufiger zum Einsatz, wovon um die 20 Prozent in Allgemeinnarkose durchgeführt wird. Grund dafür ist der Schweregrad der Erkrankung oder die Dringlichkeit, wodurch keine andere Narkoseform möglich ist.
Durch eine Covid-Infektion gebe es Hinweise auf eine schlechtere Versorgung der Plazenta, was das Risiko von Bluthochdruck in der Schwangerschaft erhöht. Für Schwangere, die an Corona erkranken, ist es deshalb wichtig, dass diese eine Thromboseprophylaxe erhalten, erklärt Pateisky.
Keine negativen Auswirkungen
Schwangere, die einen chronischen Bluthochdruck, Diabetes oder einen höheren Body-Mass-Index haben, sind von einem schlimmen Verlauf eher betroffen. Erste Daten besagen, dass bei den 30.000 Schwangeren, die insbesondere mit den mRNA-Impfstoffen geimpft wurden, keine negativen Auswirkungen aufgetreten sind.
In einer kleinen Studie mit 83 geimpften Schwangeren wurde sogar festgestellt, dass die Frauen sehr gut auf den Impfstoff reagieren würden und die gebildeten Antikörper durch die Nabelschnur oder Muttermilch an das Kind weitergegeben werden. Es gebe somit auch keinerlei Anhaltspunkte auf eine negative Auswirkung auf das Ungeborene oder die Frau, wenn diese erst nach der Impfung schwanger wird.