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Erdogan-Gegner: "Alle Flüchtlinge nach Hause schicken"

Erdogan oder Kilicdaroglu? Nach der knappen Wahl am Sonntag steigt in zehn Tagen die Stichwahl. Der Tenor wird in der heißen Phase deutlich härter.

Kemal Kilicdaroglu bei einer Pressekonferenz in Ankara. 
Kemal Kilicdaroglu bei einer Pressekonferenz in Ankara. 
REUTERS

Mit 49,51 Prozent verfehlte der seit 20 Jahren an der Macht befindliche Recep Tayyip Erdogan nur knapp die absolute Mehrheit, sein Herausforderer Kemal Kilicdaroglu heimste 44,88 Prozent der Stimmen ein – die restlichen holte sich Rechtsaußen-Kandidat Sinan Ogan. Am 28. Mai findet eine Stichwahl zwischen den beiden stimmenstärksten Kandidaten statt: Kilicdaroglu versucht nun offenbar, die Wähler des ausgeschiedenen Sinan Ogan für sich zu gewinnen. 

Zehn Tage vor der Entscheidungswahl schlägt der Präsidentschaftskandidat einen deutlichen schärferen Ton gegenüber Flüchtlingen an, als bisher: "Sobald ich an die Regierung komme, werde ich alle Flüchtlinge nach Hause schicken. Punkt." Das sagte der Oppositionsführer am Donnerstag, er sprach von zehn Millionen Flüchtlingen im Land. Dabei ist unklar, wie er auf diese Zahl kommt, denn laut den Vereinten Nationen befinden sich 3,9 Millionen Flüchtlinge in der Türkei – großteils Syrer, die nicht zuletzt wegen dem Übereinkommen mit der EU dort verweilen. 

Kilicdaroglu will eine Million Beobachter

Kürzlich wurden Manipulationsvorwürfe rund um Parlaments- und Präsidentschaftswahl laut. KIlicdaroglus CHP, die prokurdische Grüne Linke Partei (YSP) und die türkische Arbeiterpartei identifizierten deutliche Fehler bei der Stimmenauszählung. Geht es nach Kilicdaroglus Vize Muharrem Erkek, ist das Thema noch nicht beendet: "Wir werden jeder Stimme nachgehen, auch wenn sie das Gesamtergebnis nicht viel ändert."

Daher will Erdogans Herausforderer, wie er am Donnerstag erklärte, mindestens eine Million Wahlbeobachter an die Urnen schicken. Spannend wird, ob und wen der drittplatzierte Sinan Ogan schlussendlich unterstützen wird – die Stimmen aus dem nationalistischen Lager könnten schließlich entscheidend werden. Eine Unterstützung des einen oder des anderen knüpft er an Zusicherungen. Ogan steht für flüchtlingsfeindliche Politik und will einen verstärkten "Kampf gegen Terror". 

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    Das Rennen um das Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu war knapp – und geht wohl in eine zweite Runde. Für Erdogan ist das Ergebnis ein Rückschlag. Aber auch die Opposition blieb unter ihren Erwartungen.
    Das Rennen um das Präsidentenamt zwischen Amtsinhaber Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu war knapp – und geht wohl in eine zweite Runde. Für Erdogan ist das Ergebnis ein Rückschlag. Aber auch die Opposition blieb unter ihren Erwartungen.
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