Niederösterreich

Erdäpfelernte fällt heuer deutlich kleiner aus

Die Kartoffelernte liegt unter dem Durchschnitt. Als Gründe werden Hitze, Trockenheit und der enorme Drahtwurmbefall genannt.

Erich Wessely
Die Erdäpfelernte fällt heuer deutlich kleiner aus (Symbolfoto).
Die Erdäpfelernte fällt heuer deutlich kleiner aus (Symbolfoto).
Getty Images/iStockphoto

Die Erdäpfelernte 2022 fällt unter dem Durchschnitt aus. Als Gründe dafür wurden am Dienstag bei einem Pressegespräch von Landwirtschaftskammer NÖ und InteressenGemeinschaft Erdäpfelbau (IGE) Hitze, Trockenheit und enormer Drahtwurmbefall angeführt.

Bis Juni seien die Bedingungen gut gewesen. Anhaltende Hitze und Trockenheit ab Juli hätten allerdings dazu geführt, "dass die Erdäpfelpflanzen weniger Knollen durchgebracht haben. Und: Der Drahtwurm hat sich aufgrund dieser Witterung massiv auf den Erdäpfelfeldern ausgebreitet und viele Knollen angebohrt", wurde betont. Besonders betroffen seien die Erdäpfelbäuerinnen und -bauern im Weinviertel.

"Stoßen an Grenzen des Machbaren"

"Am Beispiel Drahtwurm und Erdäpfel sieht man sehr deutlich, was passiert, wenn keine ausreichenden Pflanzenschutzmaßnahmen durchführbar sind", wurde Lorenz Mayr, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer NÖ, in einer Aussendung zitiert. Gut wirkende Mittel seien seit einigen Jahren nicht mehr auf dem Markt. "Wir stoßen an die Grenzen des Machbaren." Die Versorgungssicherheit werde dadurch immer mehr gefährdet. "Wir brauchen dringend Strategien und vor allem rasch praxistaugliche Lösungen, um den Drahtwurm an seiner Verbreitung zu hindern", so Mayr, der kein Verständnis für die im Green Deal geplante Reduktion von Pflanzenschutzmitteln hat.

"Wir haben weniger Erträge, aber einen erheblichen Mehraufwand. Denn die vom Drahtwurm befallenen Partien müssen mit viel Personal- und Kostenaufwand aufbereitet und aussortiert werden, um einwandfreie Ware bereitstellen zu können", erklärte Franz Wanzenböck, Obmann der IGE Erdäpfelbau.

"Eigenversorgung erhöhen oder erhalten"

Ziel müsse es sein, "die Eigenversorgung mit österreichischen Lebensmitteln zu erhöhen bzw. zu erhalten", so Mayr und Wanzenböck. Daher brauche es Rahmenbedingungen, zu denen jedenfalls "vernünftige und bedarfsgerechte Pflanzenschutzmaßnahmen" gehörten. Auch der nachhaltige Ausbau der Wasserinfrastruktur wurde genannt.

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