Ukraine

Er hat Angst – Putin fährt nur mehr mit dem Panzer-Zug

Wird Putin zunehmend paranoid? Der Kreml-Chef reist nur noch im gepanzerten Zug und befürchtet, vergiftet zu werden.

Jochen Dobnik
Fotoaufnahmen aus dem Oktober 2012 zeigen Putin an Bord seines Spezial-Zugs.
Fotoaufnahmen aus dem Oktober 2012 zeigen Putin an Bord seines Spezial-Zugs.
Druzhinin Alexei / Tass / picturedesk.com

Bewaffnete Leibwächter, mehrere Doppelgänger, Vorkoster für alle Mahlzeiten. Auch wenn manche dieser Vorsichtsmaßnahmen des russischen Präsidenten unbestätigt sind, zeigt sich eines ganz deutlich: Wladimir Putin ist kein Mann, der etwas dem Zufall überlässt. Dafür war er auch selbst zu lange beim russischen Geheimdienst. Doch mit fortwährender Dauer des Ukraine-Kriegs, nehmen auch die Eigenheiten des Kreml-Chefs weiter zu. 

So behauptet Juri Schwez, ein ehemaliger KGB-Spion, Putin werde zunehmend paranoid. Ortswechsel überbrückt der 70-Jährige nicht mehr im Flugzeug, sondern nur noch in seinem gepanzerten Spezial-Zug – wohl aus Angst vor Anschlägen. Medienberichten zufolge ist sein Zug ständig abfahrbereit. Reist Putin irgendwo mit "Höchstgeschwindigkeit und ohne Halt" hin, müssen alle anderen Züge ihren Fahrplan ändern.

Und nicht nur das: Damit der russische Präsident möglichst schnell vom Kreml zu seinen Residenzen reisen kann, wurden all seine Residenzen an die Zuglinie angeschlossen bzw. Bahnstationen in unmittelbarer Nähe neu gebaut..

Gepanzert, verschlüsselt und unglaublich schnell

Äußerlich scheinen die weißen Waggons recht unscheinbar. Trotzdem unterscheidet sich der Zug, der unter der Flagge des Grand Service Express fahren soll, von gängigen Personenzügen – und das nicht nur wegen der zahlreichen Funkantennen am Dach, welche der verschlüsselten Kommunikation dienen. Putins Spezialzug wird wegen des größeren Gewichts durch die Panzerung von drei Loks gezogen, verfügt über sechs (statt herkömmlich vier) Achsen.

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    Russlands Präsident Wladimir Putin während einer Pressekonferenz in Moskau am 22. Dezember 2022.
    Russlands Präsident Wladimir Putin während einer Pressekonferenz in Moskau am 22. Dezember 2022.
    Sputnik via REUTERS

    Wie der Zug von innen aussieht, ist unklar. Die letzten Fotos stammen aus dem Jahr 2012 (siehe oben). Er soll jedoch aus einem speziellen Präsidenten-Waggon mit einem Schlaf- und einem Konferenzzimmer bestehen. Weitere Waggons sind für die Entourage und Gäste des 70-Jährigen vorgesehen. Kostenpunkt von Putins Panzer-Zug: knapp 12,6 Millionen Euro, wie Dossier Center schreibt.

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