Coronavirus

Enthüllung im TV – Österreich wird jetzt durchseucht

Epidemiologe Gerald Gartlehner stellt unmissverständlich klar, dass sich Österreich "eingestehen" müsse, bei der Durchseuchung angekommen zu sein.

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Die Omikron-Variante ist in Österreich auf dem Vormarsch.
Die Omikron-Variante ist in Österreich auf dem Vormarsch.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com (Symbolbild)

Österreich steht vor ersten Öffnungsschritten: Zwar rauscht die Omikron-Welle mit den höchsten Infektionszahlen der Pandemie durch das Land, dennoch hat sich die Regierung dazu entschlossen, Maßnahmen zu lockern. Darüber spricht Epidemiologe Gerald Gartlehner mit PULS 24-Infochefin Corinna Milborn.

Dabei sagt er ganz offen zur Frage der Durchseuchung in Österreich: "Da sind wir angelangt, das müssen wir uns auch eingestehen". Man hätte ein "relativ unkontrolliertes Geschehen in Österreich". Das Glück sei aber, dass Omikron "nicht sehr" krankmachend sei und wir "relativ gut" durch diese Welle kommen werden.

Das gelte auch für die neue Omikron-Variante BA.2. Erste Daten aus Dänemark würden laut Gartlehner zeigen, dass diese doppelt so infektiös sei wie die jetzige Omikron-Variante, aber sie sei nicht krankmachender.

Mit Impfpflicht zuwarten

Aus diesem Grund hätte man laut Gartlehner mit der Impfpflicht zuwarten können. "Als die Impfpflicht beschlossen wurde, war die Situation ganz, ganz anders", sagt er. Die Delta-Variante sei "wirklich krankmachend" gewesen. "Das hat sich mit Omikron jetzt alles geändert".

"Wir werden mit Ende der Omikron-Welle eine Immunität in der Bevölkerung haben, die wie nie zuvor hatten", so Gartlehner. Deswegen hätte man mit der Impfpflicht zuwarten und länger diskutieren können - man wisse noch nicht, ob die jetzige Impfung vor einer Welle im Herbst schützen wird.

Gratis Tests in Frage stellen

Die Situation sei jetzt "seltsam". Denn alle, die sich nicht an das Gesetz halten und ungeimpft bleiben, bekommen dennoch gratis Tests vom Staat, um einkaufen oder in die Gastro zu gehen. "Und das alleine ist schon widersprüchlich", sagt Gartlehner, der die Teststrategie generell in Frage stellt.

Es gebe laut Gartlehner "keine wirkliche Teststrategie", sagt er. Jeder teste, "so wie er oder sie das will". Das führe dazu, dass für diejenigen, die es wirklich brauchen, die Testergebnisse zu spät zur Verfügung stehen.

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