Wirtschaft

Enthüllt! Von diesem Bonus landet fast nichts am Konto

Der Pflegebonus der Bundesregierung sorgt nach wie vor für viel Gesprächs- und auch Zündstoff. Denn die Steuern fressen die Prämie regelrecht auf.

André Wilding
2.000 Euro Pflegebonus wurden versprochen – davon bleibt aber nicht viel übrig.
2.000 Euro Pflegebonus wurden versprochen – davon bleibt aber nicht viel übrig.
Getty Images/iStockphoto

2.000 Euro netto sind den Mitarbeitern in der Pflege von der Bundesregierung bekanntlich versprochen worden. Doch nun bleiben von der Geld-Prämie je nach Höhe des Einkommens und der Abzüge nur rund 800 bis 1.000 Euro übrig. Bisher war aber immer die Rede von 1.200 Euro netto gewesen, heißt es am Montag im Ö1-Frühjournal.

"Der Finanzminister gibt mit der einen und holt sich mit der anderen Hand fast das ganze Geld wieder zurück", ärgert sich Pflegegewerkschafter Valid Hanuna im ORF-Radio. Hanuna fordert daher die Politik auf, diesen Umstand zu ändern: "Die Politik soll einfach ehrlich bleiben und auch bei dem bleiben, dass das steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei ist."

Streichung von AMS

Befindet sich eine Pflegekraft in Bildungskarenz oder wird ein Fachkräftestipendium bezogen, könne das AMS dieses nun streichen, heißt es im Bericht weiter. Und zwar, weil das Einkommen durch den Pflegebonus über der Geringfügigkeitsgrenze liegt, erklärt Pflegegewerkschafter Valid Hanuna gegenüber Ö1.

Wie "Heute" berichtete, sollen Arbeitnehmer im Pflege- und Gesundheitsbereich noch im Dezember 2.000 Euro bekommen. Doch in Wahrheit sind es eben nun deutlich weniger. Ursprünglich hatte Sozialminister Johannes Rauch ein zusätzliches Monatsgehalt für die Beschäftigten in der Pflege versprochen. Das wurde aber wieder geändert.

Scharfe Kritik

Christian Jedinger von der Gewerkschaft younion übt am Pflegebonus ebenfalls scharfe Kritik. Denn von den 2.000 Euro kommen noch einmal rund 460 Euro an Dienstgeberbeiträgen (z.B. Pensionsbeiträg, Kommunalsteuer) weg. Für Sozialversicherung und Lohnsteuer werden ebenfalls knapp 690 Euro fällig. Die Details >>>

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    Fotos: iStock; Sabine Hertel