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Enthüllt – so werden Kunden beim Einkaufen ausgetrickst

Hohe Preise belasten die Österreicher derzeit massiv. Auch bei Produkten, die nicht teurer wurden, gilt es etwas zu beachten. 

Tobias Kurakin
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Teurere Rechnungen beim Einkaufen sind keine Seltenheit mehr. 
Teurere Rechnungen beim Einkaufen sind keine Seltenheit mehr. 
Getty Images

Die Teuerungswelle schwappt über Österreich hinweg. Die hohe Inflationsrate lässt die Preise weiter steigen. "Heute" deckt nun auf, dass auch bei Lebensmitteln, bei denen der Preis gleich blieb, ein Trick angewendet wurde, um der Bevölkerung noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.

Verpackungsgröße werden geändert 

Gleicher Preis, aber trotzdem teurer – wie es ist das möglich? Wie "Heute" erfuhr, verändern einige Geschäfte nun ihre Verpackungsgrößen, halten am Preis für die kleineren Mengen aber fest und machen sich somit die Unwissenheit der Kundinnen und Kunden zunutze.

"Meist wird nur wenig bis nichts an der Verpackung geändert, nur die Menge wird verkleinert“, sagt Alexander Hengl vom Marktamt der Stadt Wien im Gespräch mit "Heute". Konsumentinnen und Konsumenten würde das oft nicht auffallen. So wird man zum nichtswissenden Opfer der Teuerung.

Die Praxis ist laut Hengl jedenfalls nicht neu. Bereits im Mittelalter habe der Brotpreis immer gleich bleiben müssen, das Gewicht des Laibs hätte man jedoch stetig verändert, um die Kundinnen und Kunden zu täuschen. Heutzutage müsse man vor allem bei Aufstrichen, Margarine und anderen fetthaltigen Produkten aufpassen. "Auch bei Keksen wird dieser Trick gerne angewandt“, sagt Hengl.

Die Billigliste von "Heute" >> was jetzt wieder billiger wurde

Das Marktamt der Stadt Wien verstärkt demnach seine Kontrollen in Märkten. Zwar kann man gegen die Praxis rechtlich nichts unternehmen, aber zumindest die Ausschilderung des Tricks ist juristisch verpflichtend. So muss jeder Händler und jede Händlerin eine Grundpreisauszeichnung angeben – also den Einkaufspreis eines Produkts pro Liter, Kilo oder anderer Einheit. Aufmerksame Kundinnen und Kunden können so auf den Trick aufmerksam werden.

Darüber hinaus ist das Marktamt dafür zuständig, die generelle Preissituation in der Stadt zu überwachen. Einen Preisdeckel kann die Stelle jedoch nicht beschließen. Dafür braucht es einen Beschluss des Wirtschaftsministers und des Parlaments. Zuletzt forderten wiederholt SPÖ und FPÖ eine Preisregulierung für Lebensmittel und Sprit. Die Regierung verwies zumindest bei Letzterem darauf, dass hier EU-Recht im Weg stehen würde. Bei Lebensmittel wäre das Problem gegeben, dass die Maßnahme nicht zielsicher ist.

Hengl meint jedenfalls, dass die nächsten Wochen entscheidend werden. Dann würde man sehen, wohin sich die Preise noch entwickeln. Ein Preisdeckel nach dem Preisgesetz wäre in Österreichs Geschichte jedenfalls einmalig. Die aktuelle Teuerungsrate ist jedoch auch historisch.

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