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Sprengfalle, Autobombe – so knapp entging Oberst dem To

Seit Monaten brilliert er mit Analysen zum Krieg in der Ukraine. Als Soldat im Einsatz ist Oberst Markus Reisner mehrmals dem Tod nur knapp entkommen.

Michael Rauhofer-Redl
Bundesheer-Oberst Markus Reisner ist Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.
Bundesheer-Oberst Markus Reisner ist Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt.
Screenshot YouTube / Bundesheer

Markus Reisner ist der Leiter der Entwicklungsabteilung an der Militärakademie Wiener Neustadt und Kommandant der Garde. Im Zuge des Ukraine-Krieges machte sich der Militär-Historiker auf Grund seiner aktuellen Lage-Einschätzungen zudem einen Namen als gefragter Experte – neben einer eigenen, mittlerweile auch auf Englisch ausgestrahlten, Youtube-Reihe wird Reisner regelmäßig auch im deutschen Fernsehen zu seinen Analysen befragt. In seiner aktuellen Expertise enthüllt Reisner die Taktik der NATO, diese wolle Putin kochen "wie einen Frosch".

In einem aktuellen Video, das im Zuge eines Podcasts ("Erklär mir die Welt") aufgezeichnet wurde, berichtet Reisner nun erstmals auch über seine persönlichen Erfahrungen als Soldat. Er sei durch seine Auslandseinsätze "sehr geprägt". "Da waren schon einige Dinge dabei, die sehr belastend waren", so der 44-Jährige. Diese Erfahrungen, etwa in Afrika oder Afghanistan hätten ihm gezeigt, welch großes Privileg die Geburt in Österreich sei. Diese Einsätze hätten seinen Blick auf die Welt "wesentlich beeinflusst". 

Im Video: Oberst Markus Reisner im Gespräch mit Andreas Sator vom "Erklär mir die Welt"-Podcast.

Sprengfalle und Autobombe überlebt

Reisner hatte Einsätze im Tschad, Zentralafrika, Mali, am Balkan, im Irak oder eben Afghanistan. Dort seien die Sprengfallen der Taliban ein großes Thema gewesen. Einmal, so erinnert sich Reisner, sei "sein" Fahrzeug auf so eine Sprengfalle gefahren. Der Grund, warum diese nicht detonierte sei ein großer Zufall gewesen. Die Sprengfalle bestand aus zwei chinesischen 122-Millimeter-Raketen und sei unter der Erde vergraben gewesen. Der Zünder, der durch eine Autobatterie angesteuert werden hätte sollen, funktionierte jedoch schlicht auf Grund der Kälte nicht. Durch die Kälte hat die Batterie-Leistung nicht mehr ausgereicht, um den Leitungswiderstand zu überwinden. 

Als man vom Fahrzeug abgesessen sei, wie das im Fachjargon heißt, sahen die Anwesenden die beiden Kabel. Da hätten die Beteiligten gewusst, dass das der Moment sei, wo "etwas passieren" könne. Der herbeigeeilte Entminungsdienst hätte dem Kommandanten bestätigt, welch großes Glück der Trupp gehabt habe. 

Großes Glück auch in Mali

In Mali wurde Reisner als Kontingentkommandant eingeteilt. Eines Tages hätte das (Trainings-)Camp der Soldaten durch zwei Autobomben attackiert werden sollen. Laut seinen Schilderungen war er damals für die Sicherheit des Camps zuständig. Durch eine "Vorahnung" konnten aber entsprechende Maßnahmen getroffen werden. So wurde die Einfahrt des Camps verstärkt. Dadurch habe sich das erste Auto verfangen und konnte die Einfahrt nicht freisprengen. So sei auch die zweite Bombe vor dem Camp detoniert. 

Reisner hält in dem Gespräch fest, dass auch Soldaten des österreichischen Bundesheeres "prägende" Erlebnisse hätten. Man wisse in Österreich "gar nicht, wie gut es uns geht", so der erfahrene Militär. Um mit diesen einschneidenden Erlebnissen fertig zu werden, stellt das Bundesheer eigene Psychologen zur Verfügung.

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