Politik

Enthüllt: Karmasin hat Millionen-Konto und Immobilien

Beim Betrugs-Prozess gegen Sophie Karmasin, wo es um Gehaltsfortzahlungen ging, kam heraus: Die Ex-Ministerin hätte diese nicht nötig gehabt.

Christian Tomsits
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    Der Prozess gegen Sophie Karmasin am Wiener Landesgericht beginnt: Mit kurzer Verspätung traf die Ex-Politikerin mit Star-Anwalt Philipp Wolm ein.
    Der Prozess gegen Sophie Karmasin am Wiener Landesgericht beginnt: Mit kurzer Verspätung traf die Ex-Politikerin mit Star-Anwalt Philipp Wolm ein.
    Sabine Hertel

    Am finalen Prozesstag am Dienstag kam es noch zu spannenden Enthüllungen im großen Schwurgerichtssaal am Wiener Landl. Obwohl Sophie Karmasin eigentlich keine Angaben zu ihren Vermögensverhältnissen machen wollte, listete der Richter das Eigentum der angeklagten Ex-Politikerin und Meinungsforscherin öffentlich auf. Die WKStA hatte die Offenlegung beantragt, die Auskünfte stammen vom Rechnungshof.

    Immo-Vermögen und Million am Konto

    Demnach besitze die Ex-Ministerin zwei Eigentumswohnungen in den Bundesländern und hält drei Garagenplätze für Autos, zudem hält sie einen Miteigentumsanteil aus dem sie ein monatliches Einkommen lukriert (ca. 300 Euro). Außerdem besitzt Karmasin zwei Wohnungen in Wien, hat ein Kapitalvermögen in Höhe von einer Million Euro und Unternehmensanteile.

    Gehaltsfortzahlungen und Preisabsprachen

    Trotzdem habe sie sich laut Anklage nach ihrem Ausscheiden aus der Politik widerrechtlich Bezugsfortzahlungen in Höhe von 78.589,95 Euro erschlichen, laut Staatsanwaltschaft "Sozialbetrug in Extremform" – wir berichteten. Der zweite Anklage-Komplex betraf drei Studien für das Sportministerium.

    Beim verausgegangenen Termin trat Sabine Beinschab, Karmasins ehemalige Mitarbeiterin und nunmehr Kronzeugin der Anklage, als Zeugin im Prozess auf und belastete dabei die Ex-Politikerin und ihre Ex-Cehfin schwer, "Heute" berichtete.

    Kronzeugin belastet Ex-Chefin

    Beinschab meinte, von der Bestellung ihrer Chefin als Ministerin im Dezember 2013 aus dem Fernsehen erfahren zu haben, alle in der Firma seien "geschockt" darüber gewesen, "keiner hat zuvor was davon gewusst". Es war "ein einschneidender Tag" und für sie selbst ein "großer Schlag".

    Danach seien Karmasins Agenden an mehrere Geschäftsführer gegangen, was ihre Arbeit erschwert habe. Im April 2015 fiel dann die Entscheidung, dass sie sich selbstständig macht. Subaufträge von Karmasin habe sie aber weiterhin bekommen. 20 Prozent Provision für die Vermittlung von Studien waren ausgemacht.

    Ministerin gesteht "Fehler" ein

    Karmasin gestand zuletzt ihren "Fehler" ein, ihr Ministerinnen-Gehalt sechs Monate weiter bezogen zu haben. Die Preisabsprachen bei den Studien bestritt sie bis zuletzt. Die Star-Anwälten Norbert Wess und Philipp Wolm verteidigten Karmasin, die zwischenzeitlich in U-Haft war,  im Verfahren.

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      Bundesheer / OTS