Ukraine
Wichtige ukrainische Region bald in russischer Hand?
Ukrainische Behörden sind stets darum bemüht, erzielte Fortschritte in der Verteidigung des Landes aufzuzeigen: Nun passiert im Donbass das Gegenteil.
Nach der nicht eingehaltenen Waffenruhe über das orthodoxe Weihnachten und ein wohl nur vorgetäuschtes Blutbad in Kramatorsk gibt es nun wohl Grund zur Sorge für die Ukraine. "Derzeit ist es schwer in Soledar", schreibt die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Maljar, am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal.
Soledar ist, wie das ebenso seit Monaten umkämpfte Bachmut, Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk in dem Oblast Donezk in der Ost-Ukraine. Sollte Russland die Agglomeration einnehmen, wäre das fast gleichbedeutend mit der Eroberung des Donbass – eines der öffentlich genannten Ziele Russlands zu Beginn seines Angriffskriegs.
Hart umkämpft
Laut Maljar hat Russland vor Soledar große Kräfte konzentriert. Neben regulären Einheiten der russischen Armeen seien auch Söldnertruppen an der Operation beteiligt. Dass in Bachmut und Soledar – beide Städte sind nur 14 Kilometer voneinander entfernt – die als gut ausgerüstet geltenden Söldner der "Wagner"-Truppe angreifen, ist schon länger bekannt.
Russische Militärblogs hatten zuletzt von einem Durchbruch der Verteidigungslinien in Soledar berichtet, dies wurde von Moskau noch nicht offiziell bestätigt. Nach Angaben aus Kiew halten ukrainische Truppen die Stadt (noch) unter Kontrolle. Präsident Selenski spricht in seiner abendlichen Ansprache am Sonntag davon, dass Bachmut "trotz allem" standhält. "Soledar hält stand, auch wenn die Zerstörung noch größer und die Lage sehr schwierig ist."