Niederösterreich
Enkerl durfte nicht zu Großvater: "Opa starb alleine!"
David Wareka ist traurig und sauer: Denn der 23-Jährige durfte nicht zu seinem Opa ins Krankenhaus Mödling. Zwei Tage später war der Senior tot.
Der Tod seines geschätzten Opas geht David Wareka aus dem Bezirk Mödling sehr nahe. „Denn Opa war einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben, darum ärgert es mich maßlos, wie mit meiner Oma, mir und anderen Angehörigen umgegangen wurde", erklärt der 23-Jährige.
Probleme im Pflegeheim und Spital
Vor rund sechs Monaten kam der knapp 90-Jährige mit Demenz ins Pflegeheim Laxenburg (Mödling). „Am Anfang durfte ich als Ungeimpfter gar nicht zu ihm, erst als ich genesen war. Dann ging es, aber meine Großmutter und ich mussten diskutieren, wenn wir öfter als einmal pro Woche Großvater sehen wollten.“
Vor rund drei Wochen verschlechterte sich der Zustand des Seniors rapide, der Pensionist wurde ins Landeskrankenhaus Mödling überstellt. „Die dortigen Besucherregeln sind unter jeder Kritik, am Sonntag wollte ich meinen Opa noch besuchen und durfte nicht. Am Dienstag ereilte mich die Nachricht, dass Opa tot ist. Er war einsam und alleine ohne einen einzigen Familienangehörigen gestorben. Denn weder meine Oma, noch seine Söhne, noch ich waren die letzten Tage bei ihm.“
David Wareka, der auch FP-Gemeinderat in Brunn ist, meint: „Es geht hier nicht nur um mich. So wie mir wird es Hunderten Niederösterreichern gehen.“ Der Schicksalsschlag erreichte auch FP-Landesparteichef Udo Landbauer, dem jedes Verständnis für die Besuchsregeln fehlt: „Es ist eine brutale Entmenschlichung und nur noch grauslich, wie die politischen Entscheidungsträger mit kranken und pflegebedürftigen Menschen umgehen.“
Auf Nachfrage bei der Landesgesundheitsagentur meinte eine Sprecherin: „Laxenburg ist ein privates Pflegeheim. Die Besucherregeln sind je nach Coronalage regional unterschiedlich.“