Steiermark

Energiewarnstufe aktiv– harte Sparregeln für Graz

Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Nun wird es in der steirischen Landeshauptstadt ernst. In Graz gelten ab sofort harte Sparregeln.

Michael Rauhofer-Redl
In der steirischen Landeshauptstadt sollen Energiesparpotenziale genutzt werden. Symbolbild.
In der steirischen Landeshauptstadt sollen Energiesparpotenziale genutzt werden. Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

Am Montag präsentierte die Bundesregierung ihre Infokampagne zum Stromsparen. Ein durchschnittlicher heimischer Haushalt könne durch effizientes Handeln elf Prozent an Energie einsparen – zu diesem Schluss kamen die von der Bundesregierung beauftragten Energieexperten. Energieministerin Leonore Gewessler betonte, dass die vom Ministerium vorgestellten Maßnahmen "ohne Vorlaufzeit" und ohne finanzielle Ressourcen umzusetzen seien.

Doch nicht nur Privathaushalte sind angewiesen, Energie zu sparen. Auch in öffentlichen Gebäuden würden Maßnahmen gesetzt, um mit einem guten Beispiel voranzugehen. Parallel zu den Maßnahmen der Bundesregierung erließ die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) am Montag die erste von insgesamt drei Stufen zum Energiesparen, das berichtet "orf.at". Betroffen seien vorerst diverse Beleuchtungen und öffentliche Gebäude, heißt es in dem Bericht.

Die Maßnahmen dieser Frühwarnstufe sollen einerseits eine tatsächliche Ersparnis an Energie bringen, andererseits aber auch zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beitragen.

Was in der steirischen Hauptstadt nun gilt

► Die Einschränkung der Anstrahlung öffentlicher Gebäude: Man werde die Beleuchtung eine Stunde später einschalten und eine Stunde früher ausschalten – das gilt auch für die Weihnachtsbeleuchtung. 
► Denn diese soll erst zwei Tage vor dem ersten Adventsonntag eingeschaltet werden und nicht wie bisher zehn Tage früher. 
► Energieeinsparungen in öffentlichen Gebäuden werden forciert: Gänge und Toiletten sollen nur noch zum Frostschutz beheizt werden; zusätzliche Radiatoren seien ab sofort nicht mehr erlaubt, hieß es am Montag. Darüber hinaus solle die Verwendung von Kühlschränken reduziert werden. Büros sollten auf maximal 21 Grad geheizt werden. 
► Die Wasser- und Lufttemperatur in Hallenbädern soll um ein Grad reduziert werden.
► Elektronische Werbung im öffentlichen Raum soll in der Nacht gedimmt oder überhaupt ausgeschaltet werden. Auch das öffentliche Wifi soll in den Nachtstunden abgedreht werden. 
► Ab 2023 sollen sogenannte "Heizschwammerl" nicht mehr erlaubt sein – allerdings nur falls der Bund die Energie-Frühwarnstufe ausruft.

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) will, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht.
Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) will, dass die Stadt mit gutem Beispiel vorangeht.
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Ersparnis gleicht Verbrauch von 1.300 Haushalten

Stadtchefin Kahr streicht die Vorbildwirkung der Stadt hervor: Es gehe nicht nur darum, den Leuten zu empfehlen, dass sie selber sorgsam mit dem Heizen und Strom umgehen sollen, "sondern dass die Stadt Graz Einsparpotenziale hat und sie mit sofortiger Wirkung umsetzen wird." Die nun umgesetzten Maßnahmen alleine sollen eine Ersparnis an jenem Verbrauch bringen, den 1.300 durchschnittliche Dreipersonenhaushalte verzeichnen, heißt es.

1/20
Gehe zur Galerie
    Gewesslers gesammelte Werke: Alle Energiespar-Tipps des Klimaschutzministeriums zum Durchklicken >>
    Gewesslers gesammelte Werke: Alle Energiespar-Tipps des Klimaschutzministeriums zum Durchklicken >>
    Screenshot Facebook / Klimaschutzministerium