Niederösterreich

Energiekosten zwingen auch Fachhochschulen in die Knie

Die Energiekrise macht auch vor den Hochschulen nicht Halt. Niederösterreichische Fachhochschulen zittern dem Winter entgegen.

Isabella Nittner
Der Campus Krems: Hier studieren rund 3.000 Menschen.
Der Campus Krems: Hier studieren rund 3.000 Menschen.
IMC FH Krems

Es ist ein Hilfeschrei, den die wenigsten erwartet hätten: Die niederösterreichischen Fachhochschulen – die IMC FH Krems, die FH St. Pölten, die FH Wiener Neustadt und die Ferdinand Porsche Fern-FH – bangen um ihren weiteren Betrieb.

FHs haben kein Geld

Grund: Die ohnehin schon unterfinanzierten Studienplätze, gepaart mit der Kostenexplosion bei Strom und Gas – eine hochexplosive Mischung also. Einfach gesagt: Das zur Verfügung gestellte Geld reicht in der aktuellen Situation nicht aus.

FH Krems-Managerin Ulrike Prommer will eine Erhöhung der Studienplatzförderung um 20 Prozent.
FH Krems-Managerin Ulrike Prommer will eine Erhöhung der Studienplatzförderung um 20 Prozent.
IMC FH Krems

Die Unterfinanzierung der Studienplätze könne den steigenden Personal- sowie Sachkosten der FHs nicht mehr standhalten.

"In Niederösterreich sind die Fachhochschulen ein wichtiger Part gegen Fachkräftemangel und durch die Teuerung benötigen wir Unterstützung", so Präsidentin der österreichischen Fachhochschul-Konferenz und Geschäftsführerin der IMC FH Krems Ulrike Prommer.

20 Prozent mehr Studienplatzförderung

Die FHs fordern nun eine "kostendeckende Ausstattung der staatlichen Studienplatzförderung".

"Wir brauchen die Erhöhung der Fördersätze um mindestens 20 Prozent, denn wir sind an dem Punkt, an dem die Qualität des Studienbetriebs massiv gefährdet ist. Im Zentrum unseres Tuns stehen immer unsere Studierenden – für sie arbeiten wir und die Anpassung der Fördersätze kommt zu 100 Prozent ihnen zugute", so Axel Jungwirth, Geschäftsführer der Ferdinand Porsche FernFH, in dem Appell an den Finanzminister, die Geldbörse doch bitte etwas locker zu machen, um eine adäquate Hochschul-Bildung garantieren zu können.

"Ohne entsprechendes Anheben der finanziellen Mittel sehe ich den operativen Studienbetrieb gefährdet."

Martin Waiguny, Akademischer Leiter der IMC FH Krems, hat dazu eindeutige Worte: "Ohne entsprechendes Anheben der finanziellen Mittel sehe ich den operativen Studienbetrieb gefährdet."

Ab Jänner 2023

Geht es nach den Vertretern der Bildungsinstitutionen, soll die Förderung schon ab Jänner 2023 um 20 Prozent erhöht werden. Dies könne die Teuerung, sprich Personalkosten sowie Energiepreise, etwas abfedern.

Weiters erfüllen die FHs vom Ministerium zugedachte Sonderaufgaben, die "bisher nicht durch weitere finanzielle Mittel abgegolten" worden seien. Hier wünscht man sich eine Art Finanztopf für Sonderaufgaben.

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