Wirtschaft

Energieanbieter zahlt Kunden jetzt Millionen zurück

Um einen langwierigen Rechtsstreit mit der Arbeiterkammer abzuwenden senkt der Stromanbieter nun die Preise und zahlt Kunden Geld zurück.
Newsdesk Heute
08.09.2023, 17:21

Beim Reden kommen die Leut zam, sogar die Arbeiterkammer und die Salzburg AG mit einem ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer als Aufsichtsratschef. Nach "langen und intensiven Gesprächen" konnte man im Streitpunkt der Strompreiserhöhungen 2022 und 2023 nun eine Einigung erzielen. Wegen eines Gutachtens drohte die AK hier sogar mit einer Sammelklage. Dieses langjährige Gerichtsverfahren wurde nun abgewendet.

Gekostet hat das die Salzburg AG im Endeffekt weitere 39 Millionen Euro, nachdem die Kunden durch einen neuen Tarif im Juni bereits mit über 100 Millionen Euro entlastet wurden. Nun sollen insbesondere jene Kunden profitieren, deren Verbrauch höher ist als der von der Strompreisbremse gedeckelte Betrag. An sie werden insgesamt 17 Millionen Euro zurückgezahlt.

So viel gibt es zurück

Pauschal 100 Euro jährlich zurück bekommen jene Kunden mit einem Haushaltsstrom-Verbrauch von 2.901 bis 4.000 kWh, 130 Euro gibt es von 4.001 kWh bis 6.000 kWh, über 6.000 kWh gibt es 170 Euro. Wer mit Strom heizt bekommt 150 Euro bei 2.901 bis 5.000 kWh, 300 Euro bei 5.001 bis 10.000 kWh und 500 Euro bei mehr als 10.000 kWh zurück. Für Warmwasserboiler-Zählern kriegen Kunden 100 Euro bei 2.901 bis 5.000 kWh und 250 Euro bei über 5.001 kWh. Die Auszahlung wird noch im heurigen Jahr erfolgen. Als Basis gilt der zuletzt verrechnete Jahresverbrauch.

Ein weiterer Teil der Vereinbarung ist, dass die Salzburg AG eine Zuzahlung in Höhe von zwei Millionen Euro für eine PV-Anlage leistet, die in Salzburg in den nächsten Jahren errichtet wird. Der damit produzierte Strom der Salzburg AG wird ab Inbetriebnahme der neuen PV-Anlage zehn Jahre lang zu den Gestehungskosten an einkommensschwache Haushalte geliefert, etwa für jene die mit Strom heizen

Einem Rabatt von 5,8 Prozent auf den Arbeitspreis gibt ein neues Angebot, bei dem man mit einer Bindung an den neuen Tarif 21 Freistromtage erhält. Kombiniert man mindestens zwei Produkte aus dem Strom-, Gas- oder Telekombereich und setzt auf Onlinekommunikation erhält man weitere sechs Freistromtage, bei einer SEPA-Lastschrift kommen nochmals drei Tage hinzu. Das heißt, dass bis zu 30 Freistromtage möglich sind.

Beide Seiten zufrieden

"Mich freut, dass die Entlastung bei Stromwärme geglückt ist. Mit der Einigung am Verhandlungstisch bleibt allen ein jahrelanger Rechtsstreit erspart", sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. "Im Sinne unserer Kundinnen und Kunden wollen wir Rechtssicherheit herstellen. Neben dem neuen günstigen Tarif haben wir jetzt auch für die Vergangenheit eine gute Lösung gefunden: Entlastung für jene, die es besonders brauchen. Wir legen außerdem den Grundstein für ein Zukunftsmodell mit Photovoltaik, damit jene von der Energiewende profitieren, die es sich sonst nicht leisten können", sagt der Vorstandssprecher der Salzburg AG, Michael Baminger.

"Nach langen Verhandlungen konnte die Arbeiterkammer für die Kundinnen und Kunden der Salzburg AG ein gutes Ergebnis erzielen. Gerade in Zeiten der Rekordinflation war mir wichtig, dass die Maßnahmen soziale Komponenten enthalten, inflationsdämpfend wirken und zeitnah erfolgen. Ein Rechtsstreit hätte hingegen jahrelang gedauert. Die angedrohte Klage ist somit vom Tisch", so AK-Präsident Peter Eder, der sich bei Vorstandssprecher Michael Baminger für die konstruktive Zusammenarbeit bedankt.

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