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E-Control-Chef schockt mit Strompreis-Ansage
Die Energiepreis-Krise hat Österreich noch immer fest im Griff – und nach Einschätzung der E-Control könnte der Tarif-Höhenflug noch lange andauern.
56.790 Gigawattstunden – so viel Ökostrom wurde im Vorjahr in Österreich produziert. Der Ausbau der Erneuerbaren hat durch Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Es geht damit immer mehr im Land nicht mehr "nur" um die Klimaziele, sondern auch um die Leistbarkeit von Energie. Genug ungenutztes Potenzial gebe es noch, denn im Jahr 2021 konnten eben nur rund 71 Prozent des Stroms durch Erneuerbare produziert werden.
Hochpreisphase noch nicht vorbei
Das berichtet die E-Control in ihrem am Montag erstmals veröffentlichten EAG-Monitor. Gleichzeitig haben die Energie-Wächter auch Nachrichten im Gepäck, die die einen wohl jubeln und die anderen verzweifeln lässt.
Die massive Teuerung hat dafür gesorgt, dass es für Strom aus erneuerbaren Anlagen keine Förderung mehr braucht. "Das ist eine Hochpreisphase", sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch bei der Präsentation des Berichts. Besitzer von Photovoltaikanlagen profitieren von den explodierten Strompreise.
Nachsatz, der wohl bei allen, die keine PV-Anlage ihr eigenen nennen, ein mulmiges Gefühl hervorrufen wird: diese Brennen-wie-ein-Luster-Phase werde "wohl noch eine Zeit lang andauern".
Mehr Leistung, weniger Ertrag
Der neue EAG-Monitor zeigt aber auch die Volatilität der erneuerbaren Energiequellen. Obwohl die installierte Leistung der Anlagen gestiegen ist, haben sie im vergangenen Jahr deutlich weniger Strom produziert. "Die installierte Leistung von Erneuerbaren konnte von 2020 auf 2021 um 1.003 Megawatt gesteigert werden, auch wenn die produzierte Menge um 2.433 Gigawattstunden zurückging. Dies spiegelt den steigenden Einfluss von guten oder vergleichsweise schlechten Wasser-, Wind- und Sonnenjahren wider", heißt es dazu im E-Control-Bericht.