Niederösterreich
Eklat nach gelb-roter Karte! Spielabbruch in 3. Minute
Skandal zum Wundern in der Gebietsliga: Nach einer gelb-roten Karte war die Gastmannschaft in Neusiedl/Zaya in der 3. Minute abgetreten.
Rund 120 zahlende Besucher wollten beim letzten Gebietsliga-Meisterschaftsspiel zwischen dem soliden Mittelständler Neusiedl an der Zaya (Bezirk Gänserndorf) und dem bereits geretteten SV Sieghartskirchen am Freitagabend einfach Fußball schauen, bekamen zwar einiges, dafür nur sehr kurz, geboten: In Minute 2 wurde der Flügel von Sieghartskirchen wegen angeblich nicht regelkonformer Schienbeinschoner verwarnt.
Der Spieler verließ den grünen Rasen, gab sich Schoner drauf und lief ohne Anmelden beim Assistenten wieder ins Spielfeld. Die Folge: Der Schiri zückte Gelb-Rot in Minute 3. Eine sehr harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung - die man vielleicht mit etwas mehr Fingerspitzengefühl behandeln hätte können.
Daraufhin traten die Sieghartskirchner geschlossen ab. Sieghartskirchen-Coach Jürgen Boisits erklärte gegenüber der "NÖN", dass bereits ein vierseitiges Schreiben mit einer Darstellung der Ereignisse an den Verband geschickt wurde. Es heißt weiters, dass der SVS zuletzt vermehrt benachteiligt worden sein soll und man deshalb ein Zeichen setzen habe wollen.
"Wir machen das ehrenamtlich"
Neusiedl-Obmann und SCN-Urgestein Thomas Heilinger hatte nach dem Spielabbruch alles versucht, die Sieghartskirchner doch noch zum Weiterspielen zu überreden: "Natürlich ist das für die Zuschauer und auch für uns als Verein schlimm. Wir leben von den Kantinen-Einnahmen. Wir machen das alle ehrenamtlich, investieren viel, viel Zeit und Kraft in den Verein."
"Verband soll sich Gedanken machen"
Der SCN-Obmann weiter: "Wir waren auch schon oft nicht einverstanden mit Schiri-Entscheidungen, aber dachten noch nie daran, einfach abzutreten. Da sollte sich der nö. Fußballverband Gedanken machen, nicht das sowas Usus wird." Auch mit dem Schiedsrichter habe er er gesprochen, aber dieser hätte seine Entscheidung vertreten und das sei zu akzeptieren.
Es wurde dann zwar noch ein internes Trainingsspiel am Neusiedler Platz absolviert, doch für viele Zuschauer war der "Matchday" natürlich gelaufen: Sie fuhren auf andere Plätze, wie etwa zum Erzrivalen nach Hohenau, um doch noch Meisterschafts-Fussball geboten zu bekommen. Für die wacker-schuldlosen Neusiedler somit ein bitterer, unwürdiger Abschluss einer grundsätzlich respektablen Saison mit positivem Win-Lose-Verhältnis und positivem Torverhältnis.