Eiskaltes ÖFB-Team! 2:0-Sieg im winterlichen Kasachstan

2:0! Österreich absolvierte die unangenehme Pflicht im 5.640 Kilometer entfernten Almaty bei tief winterlichen minus sechs Grad souverän, aber letztlich glanzlos. Das ÖFB-Team schlug Kasachstan im fünften Nations-League-Gruppenspiel in Liga B durch zwei frühe Treffer, verwaltete den Vorsprung in 67 Minuten Überzahl cool.

Damit hat Österreich am kommenden Sonntag in Wien ein Finale gegen Slowenien. Mit einem Sieg würden Teamchef Ralf Rangnick und seine Auswahl als Gruppensieger feststehen, in die Liga A aufsteigen. Unabhängig vom Ergebnis im Abendspiel Slowenien gegen Norwegen.

Christoph Baumgartner brachte die Gäste bereits in der 15. Minute nach Flanke von Stefan Posch und einem sehenswerten Haken im gegnerischen Strafraum in Führung. Baumgartner entwischte wenig später der Abwehr, Aleksandr Marochkin zog die Notbremse und flog mit Rot vom Platz (23.). Der Ausschluss ließ einen Punkterfolg der Kasachen in weite Ferne rücken, der darauffolgende Freistoß zerstörte alle Hoffnungen der Außenseiter.

Michael Gregoritsch zirkelte den Ball direkt in den Winkel des Tormann-Ecks, stellte nach nur 25 Minuten auf 2:0.

Es folgten 65 eher unterkühlte Minuten, in denen Österreich im Schongang verwaltete, die Kasachen in Unterzahl nichts mehr entgegenzusetzen hatten.

Michael Gregoritsch: "Nach dem 2:0 war das Spiel vorbei, so ehrlich muss man sein. Bei solchen Temperaturen nach so einer Reise war es souverän. Es war unser Anspruch, dass wir solche Spiele gewinnen müssen. Das ist uns gelungen."

Teamchef Ralf Rangnick: "Die erste Halbzeit war gut. Zweite Halbzeit war gegen den Ball immer noch konzentriert, aber mit dem Ball schlampig. Wichtig war, dass wir zu null gespielt, keine Verletzten haben. Das Spiel war zu keinem Zeitpunkt auf der Kippe. Wir haben keine Chancen zugelassen." Rangnick weiter: "Jetzt haben wir am Sonntag ein Endspiel. Die letzten Heimspiele waren alle grandios, egal ob in Linz oder in Wien. Wir freuen uns auf ein ausverkauftes Ernst-Happel-Stadion."

Spiel im Schatten des ÖFB-Streits

Dem sportlichen Erfolg waren Machtkämpfe innerhalb des österreichischen Verbands vorausgegangen. Rangnick hatte am Mittwoch in der Abschluss-Pressekonferenz des Spiels eine Brandrede gehalten, die ÖFB-Spitze hart attackiert. Einer der Auslöser: Die bevorstehende Ablöse von Generalsekretär Bernhard Neuhold.

Brisant: Neuhold war aufgrund der enormen logistischen Schwierigkeiten rund um die Kasachstan-Reise dieser Tage besonders gefordert. Gregoritsch erhöhte den Druck auf ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer weiter: "Sehr großes Lob an die Organisation von Mario Margreiter und Bernhard Neuhold."