In der Nations League
ÖFB muss Holland, Ronaldo und Dänen Daumen drücken
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat schon jetzt die WM-Qualifikation als großes Ziel ausgegeben. Wie Rot-Weiß-Rot die beste Ausgangsposition dafür erlangt.
"Für mich steht das Leistungsprinzip über allem. Wenn wir uns für die EM nicht qualifiziert hätten, würde ich nicht mehr als Teamchef hier sitzen, unabhängig von der Vertragslaufzeit. Dasselbe gilt für die Weltmeisterschaft: Wenn wir uns nicht für die WM 2026 qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef", erklärte ÖFB-Coach Ralf Rangnick in einer Brandrede vor dem Nations-League-Auswärtsspiel gegen Kasachstan am Mittwoch. Der Deutsche hat also ein klares Ziel ausgegeben: Erstmals seit 1998 soll es Rot-Weiß-Rot wieder zu einer Weltmeisterschaft schaffen.
Das Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wird erstmals mit 48 Teilnehmern stattfinden, die Qualifikation ist damit eine Spur leichter geworden – allerdings hat Österreich nur drei zusätzliche Startplätze zugesprochen bekommen. 16 Teams aus Europa schaffen es zur WM-Endrunde. Und Österreich hat durchaus Chancen, aus Topf eins gezogen zu werden, damit großen Gegnern aus dem Weg zu sehen.
Dabei entscheiden die beiden verbleibenden Nations-League-Duelle gegen Kasachstan (Donnerstag) und gegen Slowenien (Sonntag) nicht nur über die Rückkehr in die A-Liga der Nations League, sondern auch über eine mögliche "zweite Chance" auf das WM-Ticket.
Fünf Teams können Österreich abfangen
Auf die Topfeinteilung für die WM-Qualifikation haben die beiden verbleibenden Nations-League-Duelle aber keinen Einfluss mehr. Österreichs Nationalteam wird in der Weltrangliste, die am 28. November veröffentlicht wird und über die Topfeinteilung mitentscheidet, jedenfalls das zwölftbeste europäische Team sein, ohne die Chance, Dänemark auf Rang elf zu überholen oder von der Ukraine auf Rang 13 noch abgefangen zu werden.
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Topf eins für die WM-Qualifikation wird aus den acht Teams gebildet, die in den Nations-League-Gruppen der A-Liga auf den Rängen eins und zwei landen, damit das neu eingeführte Viertelfinale dieses Bewerbes bestreiten, plus die besten vier Teams der Weltrangliste, die nicht Teil dieser Top-Acht sind.
Das heißt im Klartext, dass keine der in der Weltrangliste hinter Österreich liegenden Mannschaften in der Nations-League-Gruppe der A-Liga auf die Plätze eins oder zwei kommen darf. Serbien, Ungarn, Polen, Schottland und Bosnien-Herzegowina haben noch die theoretische Chance, Österreich abzufangen.
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Wem ÖFB Daumen drücken muss
In Gruppe A1 darf Polen nicht drei Punkte auf Kroatien aufholen, allerdings ohne direktes Duell. Sowohl Polen, als auch Kroatien, spielen aber noch gegen den Gruppenfavoriten Portugal. Die Schotten haben nur noch Außenseiterchancen.
In der Gruppe A3 darf Ungarn nicht mehr Punkte machen als die Niederlande, hier steigt am Samstag (20.45 Uhr) das direkte Duell. Bosnien hat nur noch theoretische Chancen. In der Gruppe A4 liegt Serbien aktuell drei Punkte hinter Dänemark. Hier steigt am Montag (20.45 Uhr) das direkte Duell.
Bei der Auslosung der WM-Qualifikation werden am 13. Dezember in Zürich zwölf Gruppen geformt. Wird Österreich aus Topf eins gezogen, bleiben Schwergewichte wie Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, England, Portugal, Belgien oder die Niederlande der Rangnick-Elf erspart. Nur die zwölf Gruppensieger erhalten das direkte WM-Ticket. Die vier verbleibenden Plätze werden in Play-off-Duellen der Quali-Gruppen-Zweiten plus der vier besten Nations-League-Teams, die die WM-Qualifikation nicht auf den Rängen eins und zwei beenden, ausgespielt. Als Sieger der Nations-League-Gruppe hätte Österreich den Play-off-Platz bereits vor dem Auftakt der QM-Qualifikation nahezu sicher.
Topfeinteilung (aktueller Stand)
Topf 1: Frankreich, Spanien, England, Belgien, Niederlande, Portugal, Italien, Deutschland, Kroatien, Schweiz, Dänemark, Österreich
Topf 2: Ungarn, Serbien, Polen, Ukraine, Türkei, Schweden, Wales, Griechenland, Slowakei, Rumänien, Tschechien, Norwegen
Topf 3: Schottland, Slowenien, Irland, Finnland, Georgien, Albanien, Nordmazedonien, Island, Bosnien-Herzegowina, Nordirland, Montenegro, Israel.
Topf 4: Bulgarien, Luxemburg, Belarus, Armenien, Kosovo, Kasachstan, Aserbaidschan, Estland, Zypern, Lettland, Färöer, Litauen
Topf 5: Moldawien, Malta, Andorra, Gibraltar, Liechtenstein, San Marino
Auf den Punkt gebracht
- ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat die Qualifikation für die WM 2026 als oberstes Ziel ausgegeben und betont, dass er bei einem Scheitern seinen Posten räumen würde
- Österreich hat gute Chancen, aus Topf eins gezogen zu werden, was ihnen helfen würde, großen Gegnern aus dem Weg zu gehen, während sie auf die Ergebnisse anderer Teams wie Polen, Ungarn und Serbien achten müssen, um ihre Position zu sichern