Wildtiere
Eisenfallen an Fischteich in Vöcklabruck entdeckt
Hier ist wohl ein Retro-Tierhasser am Werk. Im Bezirk Vöcklabruck kommen an einem Fischteich bereits seit 26 Jahren verbotene Tellereisen zum Einsatz.
Zwei Spaziergänger entdeckten am 15. März an einem Fischteich in Pöndorf (Bezirk Vöcklabruck, OÖ) fast schon mittelalterliche Jagd-Foltergeräte und informierten sofort die Pfotenhilfe. Verrostete Tellereisen waren überall in dem zwar privaten, aber leicht zugänglichen und unzureichend geschützten Areal "scharf" verteilt. Dieses grausame Jagdwerkzeug, um Tiere zu fangen, wurde bereits 1995 in der gesamten EU verboten.
"Museumsstücke" kommen zum Einsatz
Tellereisen kennt man meistens nur noch aus brutalen Zeichentrick-Klassikern wie Tom & Jerry. Wenn in der Mitte der Auslöser durch das Auftrittsgewicht betätigt wird, schnappt die Falle mit einer immensen Zugkraft zu und gezackte Stahlbügel umschließen meistens ein Bein des Tieres. Nicht selten werden dabei die Knochen gebrochen und das Tier hat einen qualvollen Todeskampf. Da - auch auf den Bildern ersichtlich - Fische als Köder ausgelegt waren, geht Jürgen Stadler (Geschäftsführer Pfotenhilfe) davon aus, dass man es auf den streng geschützten Fischotter abgesehen hätte. Auf unsere Frage hin, ob sich diese Fallen der Tierhasser wohl selbst gebastelt hätte, entgegnete Stadler: "Nein, nein. Man kann sie tatsächlich noch käuflich erwerben, sie werden allerdings als Museumsstücke deklariert."
Sofortige Anzeige
Es wurde umgehend die Bezirkshauptmannschaft zwecks sofortiger Gefahrenabwendung informiert, da es durchaus sein kann, dass auch ein Kind in eine der Fallen tappt. Stadler erfuhr auch nach dem Fund, dass Zeugen angeblich schon eine Katze in einer Falle gesehen hätten. Was mit der Samtpfote passierte? Niemand weiß etwas.
Wegen Tierquälerei drohen den Tätern Haftstrafen von bis zu zwei Jahren, aber auch weitere strafrechtliche Tatbestände, wie etwa die Gefährdung körperlicher Sicherheit, können hier erfüllt sein.