Österreich
"Eisblöcke Symbol für eiskalte Schultern des Kanzlers"
Am Dienstag organisierte "SOS Mitmensch" eine Protestaktion vor dem Kanzleramt. Ziel war es auf die "Politik der Kälte" aufmerksam zu machen.
Am Dienstag hat die Menschenrechtsorganisation "SOS Mitmensch" eine Protestaktion vor dem Bundeskanzleramt organisiert. Das Ziel der Aktion war es auf die Situation der Flüchtlinge in den Lagern aufmerksam zu machen und gegen "die Politik der eisigen Kälte gegenüber Geflüchteten" laut zu werden.
Symbolisch wurden von der Organisation zwei 50 Kilo-Eisblöcke vor dem Kanzleramt aufgestellt. "Die beiden Eisblöcke symbolisieren die eiskalten Schultern, die der Bundeskanzler bislang den Frauen, Männern und Kindern zeigt, die in Europa in nicht winterfesten Elendslagern ausharren müssen", erläuterte Alexander Pollak, der Sprecher von SOS Mitmensch.
Ein Drittel der Geflüchteten sind Kinder
Weiters verweist er auf die dramatische und menschenunwürdige Situation unter anderem auf Lesbos. Allein dort seien ein Drittel der im Lager festsitzenden Menschen Kinder. Die Organisation ruft dazu auf, sich umgehend zu engagieren und an der Evakuierung der Menschen aus den Elendslagern zu beteiligen.
„Es liegt in der Macht der Regierung, die Eisblockpolitik jetzt zum Schmelzen zu bringen. Die Beteiligung Österreichs an der Evakuierung der im Schlamm versinkenden Flüchtlingslager ist ein Gebot der Stunde."
Weiter heißt es in der Erklärung der Menschenrechtsorganisation, dass "wir nicht länger zu den politischen Kältepolen Europas gehören" dürfen, sondern "ein menschliches Vorbild für andere Länder sein", hebt Pollak hervor.
Auch Stimmen aus ÖVP-Reihen gegen "Kälte-Politik"
Die Organisation bemüht sich schon seit Monaten für die Evakuierung der Flüchtlinge, unter anderem wurden einige Initiativen gestartet, die gegen die "Politik der Kälte kämpfen".
In Österreich seien die Bürgermeister zahlreicher Gemeinden zur sofortigen Aufnahme von Geflüchteten aus den nicht winterfesten Lagern bereit, schilderte SOS Mitmensch. Auch wurde erläutert, dass sich sogar aus der Partei des Kanzlers immer mehr Stimmen zu Wort melden, die die Politik der Kälte nicht mehr mittragen wollen.