Politik
"Eintrittstests" nach Corona-Lockdown in Österreich
Nun ist es also fix! Auf den dritten Lockdown in Österreich folgen "Eintrittstests". Alle Details zur neuen Teststrategie im Überblick >>>
Österreich befindet sich noch bis 24. Jänner im Lockdown, dann will die Regierung die Corona-Zahlen mit einer neuen Teststrategie in den Griff bekommen. "Die nächsten Monate, bis ausreichend Österreicherinnen und Österreicher geimpft sind, werden noch herausfordernd. Ziel ist, dass in der Phase nach dem Lockdown mit möglichst vielen Tests das Infektionsgeschehen so gut wie möglich unter Kontrolle gehalten wird", erklärt Bundeskanzler Sebastian Kurz.
Die türkis-grüne Koalition hat sich dabei mit der SPÖ auf die neue Teststrategie verständigt. Nach dem Lockdown wird es damit wieder etwa möglich sein, mittels eines negativen Testergebnisses Veranstaltungen zu besuchen und auch einen Urlaub anzutreten. Die Sozialpartner und die Länder sind mit dieser Vorgangsweise einverstanden und haben bereits ihr OK gegeben. Die Gastronomie und der Handel sind davon aber offenbar ausgenommen.
"Zwei Dinge wesentlich: Impfen und Testen"
"Um sicher durch die nächsten Monate zu kommen, sind zwei Dinge wesentlich: Impfen und Testen. Umso wichtiger ist eine Verständigung zwischen Regierung, Länder, Gewerkschaft, Wirtschaftskammer und Sozialdemokratie auf Eckpunkte einer neuen Teststrategie für diese Zeit nach dem Lockdown", sagt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die Tests müssten laut der SP-Vorsitzenden zu den Menschen "nach Hause und in die Firma."
Wohnzimmertests, Tests in Betrieben und gezielte Zutrittstests, wie etwa zum Schutz von Pflegeheimen, seien wichtig, um die Infektionen im Land "unter Kontrolle zu halten." Laut Rendi-Wagner seien zudem jetzt drei Schritte notwendig: "Erstens ein ordentliches Gesetz. Die SPÖ wird den Entwurf genau prüfen. Zweitens eine Sozialpartner-Einigung. Und Drittens Unterstützung der Länder durch den Bund bei der Umsetzung der neuen Strategie."
Hier gelten "Eintrittstests" überall
Doch wie sehen diese "Eintrittstests" nach dem "harten Lockdown" in Österreich eigentlich aus und wo werden diese ab dem 25. Jänner überall durchgeführt? Die "Eintrittstests" werden vor allem für den Zutritt in folgende Bereiche zum Einsatz kommen:
➤ Besucher von Alten- und Pflegeheimen sowie Spitälern
➤ Veranstaltungen (Kultur, Sport, etc.) ab einer bestimmten Veranstaltungsgröße (20 Personen)
➤ Tourismus / Hotels
Personen, die keinen negativen Test beim Betreten vorweisen können, der weniger als 48 Stunden alt ist, denen ist der Zutritt nicht möglich. Ausnahmen gibt es für genesene Covid-Fälle, die in den vergangenen drei Monaten nachweislich infiziert waren. Für die Kontrolle sind die Betreiber bzw. Veranstalter verantwortlich.
Regelmäßige Corona-Tests für Gastronomie, Handel und Co.
Gewisse Berufsgruppen sollen in Zukunft wöchentlich getestet werden, um ein breites, regelmäßiges Testen der arbeitenden Bevölkerung sicherzustellen. Personen, die sich in den definierten Berufsgruppen nicht wöchentlich testen lassen, müssen eine FFP2-Maske tragen.
Folgende Berufsgruppen werden für die regelmäßigen Testungen vorgesehen:
➤ Friseure und körpernahe Dienstleistungen
➤ Gastronomie – Personal mit Kundenkontakt
➤ Tourismus – Personal mit Kundenkontakt
➤ Handel – direkter Kundenkontakt
➤ Verkehr - alle Personen mit Fahrgastkontakt
➤ Lagerlogistik
➤ Sportstätten, Fitness- und Tanzstudios mit Kundenkontakt
➤ Gesundheitsbereich: alle Berufe mit regelmäßigen Patientenkontakt
- Alten- und Pflegeheime: Testung zweimal pro Woche (bereits jetzt geregelt)
➤ Lehrerinnen und Lehrer sowie Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen
➤ Öffentlicher Dienst (Bund, Länder und Gemeinden) und Organisationen mit regelmäßigem Bürgerkontakt
"Eintrittstests nur am selben Tag sicher"
Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl stellte in Ö1 aber bereits unmissverständlich klar, dass solche "Eintrittstests" nur dann wirklich sicher sind, wenn "sie am selben Tag gemacht worden sind". So könnte man mit einem Tag leben, "bei zwei oder drei Tagen sind wir schon weit darüber, was das aussagen kann", so Puchhammer-Stöckl gegenüber Ö1.