Welt
Einstiger Corona-Vorreiter schafft Grünen Pass ab
Israel hat den Grünen Pass für beinahe alle Bereiche des öffentlichen Lebens abgeschafft. Omikron wäre nicht mehr durch Eindämmung zu bekämpfen.
Lange galt Israel als Musterland in der Pandemie-Bewältigung. Kein anderes Land der Welt hat derart schnell die Hälfte seiner Bevölkerung durchgeimpft. Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Die Impfquote stagniert und auch das Projekt Grüner Pass liegt auf Eis.
Omikron ändert die Pandemie
In Kinos, Restaurants und bei anderen kleineren Veranstaltungen ist der Grüne Pass nun in Israel Geschichte. Wie Yinon Ashkenazy im Gespräch mit der ZIB1 erklärt, ist die Omikron-Variante dafür verantwortlich, dass Israel seine Corona-Politik überdenkt. Demnach sorge die Mutation dafür, dass auch Geimpfte andere anstecken können, der Grüner Pass würde dem Experten zufolge das Gefühl einer falschen Sicherheit suggerieren.
Statt nun 2G+ einzuführen oder andere Maßnahmen zu verschärfen, lockert Israel aber nun komplett. In beinahe allen Bereichen des öffentlichen Lebens fallen die Beschränkungen, nur bei größeren Veranstaltungen muss man nachweisen, ob geimpft, getestet oder genesen ist.
Ashkenazy meint, man hätte gerne weiter auf Eindämmung gesetzt, doch Omikron hätte die Spielregeln der Pandemie geändert. Das Virus sei einfach zu ansteckend. Mittlerweile gehen die Zahlen der Neuinfektionen in Israel auch wieder leicht zurück. Die Mischung aus Impfungen und einer hohen Zahl an Neuinfektionen hat dafür gesorgt, dass eine Herdenimmunität eingesetzt hat.
Zeitgleich sind die Spitäler jedoch neuerlich überlastet. Derzeit sind knapp 1.200 Israeli schwer an Corona erkrankt - so viele wie noch nie zuvor während der Pandemie. Die Hoffnung der Behörden bleibt jedoch, dass der Peak an Neuinfektionen mittlerweile erreicht ist.