Mit rund 200.000 Litern Bier pro Jahr ist das Sternbräu in der Salzburger Altstadt einer der größten Einzelabnehmer Österreichs. Im Keller stehen deshalb stolze zehn Biertanks zu je 1.000 Litern, damit der Gerstensaft auch mit der originalen Kohlensäure bei der Zapfanlage ankommt.
1956 wurde die eigene Brauerei aber aufgegeben, erst seit zehn Jahren gibt es wieder kleinere Mengen des Sternbiers. Aus diesem Grund musste ein Zulieferer her, den man in der Brauunion fand. Der zum holländischen Heineken gehörende Konzern vereint zahlreiche heimische Biermarken, im Sternbräu gab es darum Gösser zu trinken – aber nicht mehr lange.
Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, wird es am 23. April – dem Jahrestag des Reinheitsgebots – in einem der größten Bier-Abnehmer Österreichs zu einem Zuliefererwechsel kommen. Ab dann fließt durch die Schläuche Bier der nur 1,5 Kilometer entfernten Privatbrauerei Stiegl.
Begründet wird das mit der Regionalität. Die Nachfrage nach diesem Faktor werde immer größer. Stiegl sei zudem sehr auf Nachhaltigkeit bedacht und weise eine große Produktvielfalt bis hin zu Limonaden auf. Schon jetzt stammen 95 Prozent der angebotenen Produkte aus einem Umkreis von maximal 100 Kilometern.
"Stiegl wurde im Jahr 1492 gegründet - dort, wo heute der Anton-Neumayr-Platz ist. Nur 100 Meter Luftlinie entfernt entstand 1542 das Sternbräu. Gut Ding braucht Weile - frei nach dem Motto sind die beiden Traditionsbetriebe nun 483 Jahre später bereit für eine gemeinsame Zukunft", referiert Stiegl-Generalrepräsentant Thomas Gstaltmaier.