Bei Abfahrts-Klassiker

"Ein wenig geschockt" – Wengen Schlüsselstelle geändert

Das Kernen-S, eine der legendärsten Passagen im Ski-Weltcup, wurde vor den Lauberhorn-Rennen geändert. Ein Nachteil für Ski-Dominator Marco Odermatt?

Sport Heute
"Ein wenig geschockt" – Wengen Schlüsselstelle geändert
Ski-Star Marco Odermatt.
Gepa

Am Samstag steht die klassische Lauberhorn-Abfahrt auf der längsten Strecke im Weltcup auf dem Programm. Schon am Freitag steigt der Super-G. In beiden Rennen jagen die besten Speed-Fahrer durch das Kernen-S, ehemals als Brüggli-S bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine für eine Abfahrt äußert unübliche Rechts-links-Kombination, die nur die besten Läufer voll auf Zug nehmen konnten. Darunter vor allem der Vorjahres-Doppelsieger Odermatt, aber auch ÖSV-Star Vincent Kriechmayr, der 2022 in Wengen triumphierte.

Dieses Jahr ist es allerdings anders. Viele nahmen die Passage voll auf Zug, das Kernen-S hat seine Bissigkeit verloren. "Die Anfahrtsgeschwindigkeit ist heuer nicht ganz so hoch. Während im Vorjahr bei der Einfahrt 111 km/h gemessen wurden, war die Einfahrtsgeschwindigkeit in den letzten Trainings bei 106 km/h", erklärte Österreichs Speed-Coach Sepp Brunner dem "Blick". Entscheidender sei aber, dass nun ein Meter mehr Platz sei, die Kurve also nicht derart eng genommen werden muss.

Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick

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    Der Ski-Weltcup 2024/25 auf einen Blick.
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    "Ein wenig erschrocken"

    "Ich bin ein wenig erschrocken, als ich bei der ersten Besichtigung gesehen habe, dass man an dieser Stelle jetzt einen Meter mehr Platz hat", zeigte sich auch Ski-Dominator Odermatt überrascht. Zufall oder nicht, in beiden Trainings mischte der Gesamtweltcup-Führende jedenfalls nicht ganz vorne mit, war im zweiten Testlauf am Mittwoch 17. geworden, deckte seine Karten aber wohl nie ganz auf.

    Beat Feuz, immerhin dreimaliger Sieger auf dem Lauberhorn, deutete derweil an, dass dem grandiosen Techniker Odermatt die Streckenveränderung alles andere als entgegenkommen dürfte. "Es kann schon sein, dass Odermatt diesen Trumpf verloren hat. Aber er besitzt nach wie vor derart viele andere Trümpfe, dass wir uns um ihn keine großen Sorgen machen müssen", so der ehemalige Ski-Star.

    Brunner findet es derweil "ein bisschen schade", TV-Zuschauer hätten sich in der Vergangenheit stets auf diese Passage gefreut. "Man durfte bei jedem Athleten gespannt sein, wie er diese Schlüsselstelle meistern wird. Aber ich befürchte, dass wir in diesem Jahr beim Brüggli nicht mehr die ganz großen Unterschiede sehen werden", betonte der ÖSV-Coach. Die Karten werden also neu gemischt. Das gilt auch für Kriechmayr, der bereits in den Trainings unter Beweis gestellt hat, dass er auch mit der leicht veränderten Schlüsselstelle bestens zurecht kommt.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das legendäre Kernen-S, eine Schlüsselpassage der Lauberhorn-Abfahrt, wurde vor den diesjährigen Rennen verändert, was die Anfahrtsgeschwindigkeit und die Schwierigkeit der Kurve reduziert hat.
    • Dies könnte ein Nachteil für den Vorjahres-Doppelsieger Marco Odermatt sein, während andere Fahrer wie Vincent Kriechmayr bereits gezeigt haben, dass sie mit der neuen Streckenführung gut zurechtkommen.
    red
    Akt.