Urlaubs-Tipps

Ein SMS, 60 Euro weg! Preis-Schock bei Smartphones

Immer wieder werden Österreicher von Horror-Mobilfunk-Rechnungen überrascht. Das liegt an Urlaubs-Fallen, die du im Vorfeld besser vermeiden solltest.

Rene Findenig
Ein SMS, 60 Euro weg! Preis-Schock bei Smartphones
Schon ein SMS reicht aus, dass auf Smartphone-Nutzer eine Horror-Rechnung zukommt.
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Das Internet-Forum Reddit ist voll von ihnen: Horror-Berichte über immense Handy-Rechnungen, die die Nutzer kaum stemmen können. Eine der harmloseren ist dabei noch diese: Nutzer "MjamRider" berichtet, dass ihm eine einzige SMS bei einem Aufenthalt in Großbritannien fast 60 Euro kostete – der Nutzer spricht von "Wucher", merkt aber selbst an, dass er sich besser über die Kosten hätte informieren sollen. Das ist aber nichts gegen den Schweizer Rene R., der in den USA lebt – bei einem Heimaturlaub in der Schweizt riss er eine Handy-Rechnung von unglaublichen 143.442 Dollar auf.

Dabei lassen sich solch unliebsame Überraschungen leicht vermeiden, wie die Experten des Mobilfunkanbieters spusu und des Forum Mobilkommunikation zeigen. spusu weist darauf hin, dass seit Sommer 2017 Roaming innerhalb der EU kostenlos ist: "Anrufe, SMS und Internetnutzung sind, wie zuhause, im Mobilfunkpaket inbegriffen." Außerhalb der EU allerdings, etwa in der Schweiz, UK oder den USA, ist Vorsicht geboten, "da hier oftmals andere Tarifbestimmungen geltend werden. Ähnlich verhält es sich auf Kreuzfahrtschiffen." Einfache Lösung: Den Flugmodus aktivieren, damit keine Satellitenverbindung aufgebaut wird.

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    Horror-Berichte über immense Handy-Rechnungen, die die Nutzer kaum stemmen können, müssen nicht sein.
    Horror-Berichte über immense Handy-Rechnungen, die die Nutzer kaum stemmen können, müssen nicht sein.
    Getty Images/iStock

    Wenn die Mobilbox richtig teuer wird

    "Bereits wenige Minuten können hohe Kosten verursachen", so spusu-Chef Franz Pichler, denn bei vielen Anbietern sei etwa Großbritannien oder die Schweiz nicht in einem EU-Roaming-Paket inkludiert. Wer den Flugmodus nicht aktivieren kann oder will, sollte dagegen dringend ein Kostenlimit beim Mobilfunkanbieter festlegen, damit dieser Betrag nicht überschritten wird. Weitere Kostenfalle sei die Mobilbox: "Anrufe, die man nicht annimmt, werden in der Regel mittels Rufumleitung zurück nach Österreich gesendet und es kommt zu sogenanntem 'Passivem Roaming'." Kostenpflichtig wird dann für den Anruf und die Umleitung.

    Einfache Lösung: Mobilbox für den Aufenthalt deaktivieren. Auch Navigationsdienste können schnell zur Kostenfalle werden – bei Diensten wie Google Maps sollten die Aufenthaltsorte im Ausland deshalb lieber daheim zur Offline-Nutzung auf das Smartphone geladen werden. Letztlich könne es auch teuer werden, wenn das Smartphone weg ist. "Das lässt sich in vielen Fällen vermeiden, indem man vor Reiseantritt die Funktion 'Mein iPhone finden' bzw. 'Mein Gerät finden' aktiviert, um sich den Standort des Geräts anzeigen zu lassen", so Pichler.

    Fallen lauern auch auf Kreuzfahrtschiffen

    Weitere Tipps kommen vom Forum Mobilkommunikation (FMK): "Die verschiedenen Notrufnummern sind im Ausland unterschiedlich. Deshalb gilt der Euro-Notruf 112 als internationale Notrufnummer. Wird irgendwo in Europa die 112 gewählt, dann verbindet das System automatisch zur nächstgelegenen Notruf-Zentrale. In Österreich sind das die Leitstellen der Polizei." Der Euro-Notruf 112 wird ohne Vorwahl gewählt, ist gratis und funktioniert in allen EU-Ländern und weiteren Staaten und kann ohne Vertrag und Guthaben angerufen werden.

    Das FMK weist auch auf Besonderheiten hin: "In Nicht-EU-Staaten sind die Roaming-Regelungen betreiberabhängig unterschiedlich. Das FMK empfiehlt, sich vor Reiseantritt auf der Website des Netzbetreibers zu informieren und die meist angebotenen Roaming-Zusatzpakte zu nutzen. Achtung auf Schiffen: In vielen Fällen gilt eine Nutzungsvereinbarung zwischen der Reederei und dem Kunden, damit ist die Kostenbremse der Netzbetreiber jedoch wirkungslos." Außerdem empfiehlt das FMK, zumindest die Bildschirmsperre zu aktivieren – Diebstahlgefahr.

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