Politik
Ein neuer Feiertag? Das sagt die Politik dazu
Karfreitag ist heuer am 19. April – und könnte für alle einen freien Tag bringen. Die Regierung will aber erst die damit verbunden Auswirkungen prüfen lassen.
87 Tage hat die Regierung Zeit für eine neue, rechtskonforme Lösung oder es gibt frei für alle. Denn: Derzeit gilt der Karfreitag nur für evangelische und altkatholische Arbeitnehmer als Feiertag (s. unten). Nur sie haben damit Anspruch auf Feiertagsentgelt. Das ist mit der EU-Gleichbehandlungsrichtlinie nicht vereinbar. Anlass für das EuGH-Urteil: die Klage eines Mannes ohne religiösem Bekenntnis.
Regierung will neuen Feiertag erst prüfen lassen
Wie reagiert die Politik auf die Entscheidung? Seitens Regierung gab es gestern nur ein dürres Statement von Sprecher Launsky-Tieffenthal: Man werde „die Entscheidung und die damit verbundenen Auswirkungen genau prüfen" und „zeitnah" weitere Schritte bekannt geben. Nicht ausgeschlossen werden kann, dass das schon heute beim Ministerrat passieren könnte.
Das sagen Opposition und Kirche
Die SPÖ will den Karfreitag als gesetzlichen Feiertag für alle einführen lassen. Die Neos hingegen schlagen vor statt eines freien Karfreitags einen zusätzlichen Urlaubstag für jeden einzuführen. Diesen Tag könne dann jeder für einen beliebigen Feiertag einsetzen.
„Jetzt" hat nichts gegen einen Feiertag mehr, die 35-Stunden-Woche ist der Oppositionspartei aber wichtiger. Der evangelische Bischof Büncker regt an, dass der Karfreitag statt Pfingstmontag zum Feiertag für alle werden sollte. Die katholische Bischofskonferenz wiederum will den Feiertag für Evangelische beibehalten, aber ohne Feiertagszuschlag. (bob)