ÖSV mit Wunderanzügen?
"Ein Blödsinn!" Schummel-Vorwurf gegen Super-Adler
Österreichs Skispringer feierten beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf einen Dreifachsieg. In Deutschland wird über Wunderanzüge spekuliert.
3:0 für Österreich bei der Vierschanzen-Tournee! Österreichs Super-Adler greifen nach dem ersten Tournee-Sieg seit zehn Jahren.
Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig sorgten beim Auftaktbewerb der Tournee in Oberstdorf für einen Dreifachsieg. Stark: In den jüngsten drei Weltcupbewerben gingen acht von neun möglichen Podestplätzen an das Trio.
"Nicht selbstverständlich"
"Das ist nicht selbstverständlich", sagt Sieger Stefan Kraft. "Es war perfektes Timing. Ich habe mir die zwei besten Sprünge für den richtigen Zeitpunkt der Saison aufgespart."
"Man muss immer daran glauben", sagt Kraft über einen möglichen Tourneesieg. "Das machen wir als ganzes Team, dass wir hoffentlich einen durchbringen. Das ist ein großer Wunsch von uns."
Kraft nimmt 3,5 Punkte Vorsprung auf Hörl und 11,5 Zähler auf Tschofenig mit nach Garmisch. Diese Schanze liegt dem Salzburger nicht wirklich. Erst einmal schafft er es am Neujahrstag auf das Podest - als Dritter 2017. Zwischen 2018 und 2023 landete er nie in den Top Ten und musste seine Tournee-Hoffnungen jeweils auf der zweiten Station begraben. Zum Jahreswechsel 2021/22 verpasste der damalige Weltmeister sogar die Quali für den Bewerb.
Stefan und Marisa Kraft haben geheiratet
Spekulation über Wunderanzüge
In deutschen Medien gibt es Zweifel an der rot-weiß-roten Dominanz. Es wird bereits von Wunderanzügen geschrieben, die Kraft und Co. Flügel verleihen würden.
Ein Vorwurf, den Österreichs Cheftrainer Andreas Widhölzl zurückweist. "Blödsinn. Das sind keine neuen Anzüge, die haben wir bereits seit Lillehammer und sie wurden auch von FIS-Materialkontrolleur Christian Kathol mehrfach abgenommen", sagt der Tiroler.
Widhölzl weiter: "Man muss festhalten, dass unsere Jungs derzeit technisch besser springen als alle anderen. Und sie haben seit dem Dreifachsieg in Engelberg natürlich auch ein unglaubliches Selbstvertrauen."
Widhölzl spricht vor dem Neujahrsspringen von "einer coolen Ausgangssituation". "Oberstdorf war ein super Auftakt für uns. Klar, das Vertrauen und Selbstvertrauen ist sicher bei allen hoch."
Zum Tourneesieg sagt Widhölzl: "Entscheiden tun es eh sie selbst mit der Leistung." Nachsatz: "Es hat sich schon die ganze Saison abgezeichnet, dass sie sehr stabil sind."
Größter Gegner ist der viertplatzierte Deutsche Pius Paschke, der 13,8 Zähler zurückliegt. "Wir sind auf Angriffsposition. Wir haben alle Möglichkeiten", sagte DSV-Chefcoach Stefan Horngacher. In Oberstdorf könne man die Tournee nicht gewinnen, sondern nur verlieren. "Wir haben sie noch nicht verloren", erklärte der Österreicher.
Auf den Punkt gebracht
- Österreichs Skispringer feierten beim Tournee-Auftakt in Oberstdorf einen Dreifachsieg, was in deutschen Medien Spekulationen über sogenannte Wunderanzüge auslöste.
- Österreichs Cheftrainer Andreas Widhölzl wies diese Vorwürfe als "Blödsinn" zurück und betonte, dass die Erfolge auf die technische Überlegenheit und das hohe Selbstvertrauen der Athleten zurückzuführen seien.