Von Eichhörnchen hat man ein ganz bestimmtes Bild im Kopf: Ein kleines puscheliges Tierchen mit plüschigem Schweif sitzt auf dem Ast eines Baumes und verputzt gerade eine Erdnuss. Dass diese kleinen Nagetiere allerdings sehr anpassungsfähig sind und durchaus ein opportunistisches Leben führen, haben teilweise nicht einmal Experten am Radar. In einem Naturpark bei San Francisco (USA, Kalifornien) wurde jetzt nämlich erstmalig beobachtet, dass Kalifornische Ziesel sich gezielt auf die Jagd nach Wühlmäusen machen.
Dass es sich bei den Zieseln, wozu auch die Eichhörnchen zählen, um Allesfresser handelt, ändert für die Forscher die grundlegende Haltung komplett, heißt es in der Studie, die kürzlich im "Journal of Ethology" veröffentlicht wurde. Tatsächlich war es aber auch das erste Mal, dass ein Hörnchen bewusst bei dieser flexiblen Jagd nach Nahrung beobachtet wurde und sogar mit Artgenossen um die blutige Beute zu streiten begann.
Die Studie erstreckte sich beinahe über das volle Jahr und entdeckte ein äußerst kluges Verhalten der Ziesel. Als die Population der Wühlmäuse im Juli den jährlichen Zenit erreichte, waren die kleinen Hörnchen vermehrt auf der Jagd nach dem tierischen Protein. Andere Säugetiere waren hingegen völlig uninteressant, weshalb man davon ausgehen kann, dass Ziesel sehr sensibel auf das Nahrungsangebot reagieren können.
Beim Abschluss der Forschungsarbeit konnten Vergleiche zum Waschbären gezogen werden, der ebenfalls ein Genie sei, sich an seine Umwelt und die Gegebenheiten anzupassen. "Survival of the Fittest" – Tja, auch die Tierwelt hat so ihre Tricks.