Salzburg

Ehefrau erdrückt – Mann erinnert sich an Todes-Attacke

Nashorn-Kuh "Yeti" hat eine Tierpflegerin (33) im Zoo Salzburg getötet und ihren Ehemann schwer verletzt. Nun sind weitere Details bekannt.

1/5
Gehe zur Galerie
    Eine junge Tierpflegerin ist am Dienstag im Nashorn-Gehege im Salzburger Zoo tot aufgefunden worden. Ein <a data-li-document-ref="100291088" href="https://www.heute.at/s/grosseinsatz-toter-in-nashorn-gehege-im-zoo-salzburg-100291088">zweiter Pfleger wurde schwer verletzt</a>.
    Eine junge Tierpflegerin ist am Dienstag im Nashorn-Gehege im Salzburger Zoo tot aufgefunden worden. Ein zweiter Pfleger wurde schwer verletzt.
    FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com

    Die Mitarbeiter des Zoos Salzburgs sind in tiefer Trauer: "Wir sind bestürzt und geschockt", erklärte Tiergarten-Chefin Sabine Grebner am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Das Opfer (33) aus Bayern war seit 2014 im Zoo als Tierpflegerin beschäftigt und galt als sehr versiert im Umgang mit den Nashörnern.

    "Sie war immer sehr vorsichtig und sehr bedacht und hat ein extrem gutes Gespür für die Tiere gehabt", meinte Grebner. Wie es dennoch zu dem tödlichen Vorfall kommen konnte, war am Dienstag noch unklar. Die Deutsche war gegen 7.00 Uhr allein im gesicherten Innenbereich, als die 1,8 Tonnen schwere "Yeti" ihren Brustkorb zerquetschte.

    Tierpflegerin hatte keine Chance

    Ein Tierpfleger (34), Ehemann der 33-Jährigen, kam ihr zu Hilfe, drängte das 30 Jahr alte Nashorn in den Außenbereich. Dabei erlitt er einen Oberschenkelbruch – er wurde später im Krankenhaus operiert. Trotz Reanimation verstarb die Pflegerin noch vor Ort. Was mit "Yeti" passiert, war am Dienstag noch offen.

    Da es sich allerdings um ein Exemplar einer gefährdeten Art handelt, wird sie wohl nicht eingeschläfert. Der Zoo Salzburg bleibt auch am Mittwoch geschlossen, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen werden geprüft. Zudem ermittelt die Polizei. Da es keine Kameras im Innenbereich gibt, wird der Unfallhergang allerdings wohl nie vollständig geklärt werden können.

    Neue Details

    Am Mittwoch trat Zoo-Chefin Sabine Grebner schließlich erneut vor die versammelte Presse und gab weitere Details zum schrecklichen Unfall im Salzburger Zoo bekannt. Demnach habe die Tierpflegerin die Nashorn-Dame "Yeti" mit einem Insektenstift eingeschmiert, dabei sei es dann zu dem tödlichen Unfall gekommen.

    "Ihr Ehemann ist seiner Frau dann sofort zu Hilfe geeilt und hat versucht, das Nashorn abzulenken und in den Außenbereich zu locken. Das ist ihm auch gelungen, dabei wurde er allerdings schwer verletzt. Er hat jedenfalls alles getan, um seine Frau zu retten. Leider vergeblich", so Grebner.

    Doch was passiert nun eigentlich mit dem Nashorn genau? "Das Nashorn 'Yeti' bleibt aus heutiger Sicht im Zoo", stellt die Zoo-Chefin weiter klar. Die Nashörner seien am Dienstag von den Menschenmassen sehr irritiert gewesen. "Es waren viele fremde Leute (Anm. Polizei) im Stall."

    Zoo öffnet am Freitag

    Die Nashörner seien am Abend auch nicht in Stall hineingegangen, sondern seien auf der Außenanlage geblieben. Der Zoo bleibt laut Grebner auch am Donnerstag geschlossen. "Wir brauchen einfach Zeit und bitten um Verständnis", so Grebner. Der Zoo Salzburg werde aber am Freitag wieder für Besucher geöffnet.

    "Ich möchte aber alle Besucher bitten, Rücksicht auf das Team zu nehmen. Die Mitarbeiter wollen nicht und können nicht übe den Vorfall sprechen und möchten auch nicht von Besuchern angesprochen werden", stellt Sabine Grebner unmissverständlich klar.

    Mann kann sich an Angriff erinnern

    Der Ehemann der getöteten Tierpflegerin habe die Operation gut überstanden und sei mittlerweile auf dem Weg der Besserung. "Er ist erwacht und kann sich auch an den Vorfall erinnern. Er weiß auch von der Botschaft, dass seine Frau verstorben ist", so Grebner.

    Das Nashornhaus bleibt vorerst auch geschlossen, die Tiere werden aber weiterhin in der Außenanlage zu sehen sein. Im Zoo wurde eine Gedenkstätte für die 33-jährige Pflegerin aus Deutschland eingerichtet. Die Angehörigen hatten bereits die Möglichkeit, sich von der Pflegerin zu verabschieden.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock