Klimaschutz
"Erdüberlastungstag" 3 Wochen früher als letztes Jahr
Letztes Jahr noch leicht abgeschwächt durch die Corona-Pandemie, steigt die Belastung der Erde durch die Menschen erneut.
Der Erdüberlastungstag zeigt, ab welchem Zeitpunkt mehr Ressourcen durch den Menschen verbraucht werden als in einem Jahr auf natürlichem Weg erneuert werden. Dies wird mittels eines aufwendigen Prozesses ermittelt, bei dem berechnet wird, ab wann die Pufferkapazitäten der Erde durch den menschlichen Flächenbedarf für Energiegewinnung, Landwirtschaft, etc. überstiegen werden. Eine wichtige Rolle nimmt dabei der CO2-Ausstoß des Menschen ein. Hier wird berechnet, wie viel Grund nötig wäre, um die Treibstoffgase mittels Wäldern zu kompensieren. Seit den 1970er-Jahren verschiebt sich der Erdüberlastungstag nach vorn - 1970 fiel das Datum erst auf den 29. Dezember, im Jahr 2000 auf den 23. September, heuer auf den 29. Juli, ganze drei Wochen früher als im Pandemie-Jahr 2020.
Im Jahr 2020 sank pandemie- und lockdownbedingt vor allem der CO2-Ausstoß, das Datum rückte auf den 22. August. Dem Global Footprint Network zufolge wird der CO2-Ausstoß um 6,6 Prozent steigen. Eine zusätzliche Belastung für das Klima stellen die schwindenden Biodiversitätspuffer dar, was auf die Zerstörung von Wäldern, zB. im Amazonasgebiet, zurückzuführen ist. Germanwatch-Experte Steffen Vögel warnt, ein Umsteuern sei "dringender denn je". Ihm zufolge trete nun der erwartete Rebound-Effekt ein, der befürchtete rapide Wiederanstieg nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie.