In den ganzen USA verstärken die fossilen Energiekonzerne ihren jahrzehntelangen Kampf gegen Politiker, Wissenschaftler und Umwelt-Aktivisten, die sie für ihre Rolle beim Klimawandel zur Rechenschaft ziehen wollen.
Besonders im Visier haben die Industriellen die sogenannten "Klima-Superfund-Gesetze" einiger US-Staaten, die Milliarden Dollar von den Ölkonzernen fordern, um die Kosten für Schäden durch Extremwetter zu decken.
In Michigan klagt eine Gruppe mit Verbindungen zur fossilen Brennstoffindustrie, um die E-Mails eines Professors zu erhalten, der diese Klima-Gesetze unterstützt, berichtet die "Washington Post". In North Dakota gewann der Betreiber der Dakota Access Pipeline kürzlich einen Millionen-Prozess gegen Greenpeace.
Das Öl-Imperium schlägt zurück. "Ich beobachte eine Verschiebung in der Art und Weise, wie die fossile Brennstoff-Industrie jetzt in die Offensive geht", sagte Pat Parenteau, ehemaliger Professor für Klimapolitik an der Vermont Law School.
Führende Ölmanager baten indes US-Präsident Donald Trump um Hilfe im Kampf gegen die Klimaschutz-Gesetze einzelner Bundesstaaten wie New York oder Vermont. Konzern-Bosse wollen, dass das Justizministerium diese beiden Staaten wegen deren Klima-Gesetze verklagt.
Das "American Petroleum Institute", die wichtigste Lobbyorganisation der Öl- und Gasindustrie, habe bereits gegen das Gesetz in Vermont Klage eingereicht. Die US-Handelskammer, die größte Wirtschaftslobby des Landes, schloss sich der Klage an.
Die beiden, überaus mächtigen Organisationen argumentierten, Vermont habe nicht die Befugnis, Strafen für Treibhausgas-Emissionen zu verhängen.
Republikanisch geführte Bundesstaaten nehmen die fossile Industrie in Schutz. Eine Koalition aus 22 konservativen Bundesstaaten verklagte im Februar den Staat New York wegen seines Klima-Superfund-Gesetzes mit der Begründung, es würde Kohle- und Ölproduzenten in den Ruin treiben.